#84 Weihnachtsfolge: Öffentlich vs. Privat in der Schweiz - und ein Angebot für dich
Shownotes
Der Müllmann klingelt:
"Gehört diese Mitnehmenkiste an der Straße Ihnen? Stellen Sie sie bitte hinter den Zaun auf Ihren Parkplatz. Auf der Straße ist öffentlicher Raum - da ist es nicht gewünscht."
Was das zeigt:
- Öffentlicher Raum = Ordnung, Gemeinschaft, Höflichkeit
- Privater Raum = Dein Raum, die Gemeinschaft redet nicht rein
Was das für dich bedeutet:
- Diese Trennung gilt auch am Arbeitsplatz, mit Kollegen, mit Nachbarn.
- Der Schweizer braucht Zeit, vom öffentlichen (Arbeit) ins private (Einladungen) zu wechseln.
- Das passiert schrittweise: Arbeit → Getränk nach der Arbeit → private Sphäre
- Nicht als Ablehnung verstehen - sondern als Schweizer Art, Höflichkeit zu bewahren.
Frohe Festtage, schöne Weihnachten und guten Rutsch ins neue Jahr! Dank fürs Zuhören, für Kommentare, Themenvorschläge und an alle Gäste.
Ein besonderes Geschenk für alle, denen die Feiertage schwerfallen: Wenn du über die Feiertage jemanden zum Reden brauchst - nicht über Business, kein Verkaufsgespräch - sondern einfach eine halbe Stunde deine Gedanken teilen: Martin hat Termine über die Feiertage freigeschaltet.
"Es sind einfach manchmal Momente, wo es einem nicht so gut geht. Das ist kein Beinbruch. Vielleicht der Moment, wo neue Dinge entstehen können."
Mehr Klarheit für deine Auswanderung gibt es mit Martins kostenlosem Leitfaden bei der Newsletter-Anmeldung auf docsgoswiss.ch
Transkript anzeigen
00:00:07: Die Weihnachtsfolge von DocsGoSwiss.
00:00:11: Ich bin Martin Werner, der Host des Podcasts.
00:00:14: Und wenn du den hörst, ja, sind wir kurz vor Weihnachten oder an Weihnachten, in deinem Podcast DocsGoSwiss, wo es um das Leben und Arbeiten für dich als Arzt oder Ärztin in der Schweiz geht, möchte ich dir nochmal einen kleinen Impuls zu Weihnachten an dieser Stelle mitgeben.
00:00:33: Wie werden wir das machen?
00:00:35: Zum einen möchte ich euch noch eine kleine Anekdote erzählen, die mir passiert ist dieses Jahr, um nochmal so ein bisschen in die Kultur der Schweiz einzusteigen.
00:00:46: Zum anderen möchte ich mich natürlich dann gebührend verabschieden, euch schöne Weihnachten wünschen und ganz zum Schluss euch diesen Dank für das Zuhören, für das Schreiben, für das Teilen, ummünzen in ein konkretes Angebot zu Weihnachten.
00:01:04: für alle die, wo vielleicht das Weihnachtsfest gar nicht so einfach ist und auch ein bisschen Sorgen bereitet.
00:01:11: Steigen wir ein mit der kleinen Anekdote.
00:01:15: Und zwar eines Tages klingelt es bei mir bei uns an der Tür.
00:01:19: Ich öffne und es steht der Müllmann vor der Tür.
00:01:24: Hier bei uns in Kreuzlingen haben die so kleine Elektromobileversorgung sozusagen.
00:01:30: Die öffentlichen Mülleimer schauen nach Ordnung und sind so Teil des Stadtbildes.
00:01:36: Und einer dieser Männer klingelt und fragt mich, ja, gehört denn diese Mitnehmenbox an der Straße Ihnen?
00:01:44: Ja, klar, die gehört mir.
00:01:46: Wir legen da Sachen rein, die wir nicht mehr brauchen, die anderen aber noch eine Freude machen und platzieren die da eben so am Zaun an der Straße, damit die Leute das auch sehen.
00:01:58: Und er sagt, ja, hören Sie zu.
00:02:00: Ich kann total verstehen, dass Sie das machen.
00:02:03: Ich finde das auch total super.
00:02:05: Aber stellen Sie doch die Kiste bitte hinter den Zaun auf Ihren Parkplatz.
00:02:11: Das wäre privates Gelände.
00:02:13: Das gehört zu Ihnen.
00:02:14: Da können Sie machen, was Sie wollen.
00:02:17: Aber wenn es auf der Straße steht, ist es öffentlicher Raum und da ist es nicht gewünscht.
00:02:25: Ich musste kurz schlucken, denn man kann sich vorstellen, wenn man die Sachen auf dem Parkplatz stellt, dann sehen es die Leute ja auch nicht oder trauen sich nicht hinzugehen und die Sachen mitzunehmen.
00:02:37: Und dann sagt er ihm, ja, ich verstehe das.
00:02:40: Woher kommt das?
00:02:41: Und er sagt, ja, es ist eben im öffentlichen Raum gewünscht, dass Orten besteht.
00:02:46: Verschenken in dem Sinne ist nicht erlaubt, sondern das kann man eben auf seiner privaten Fläche tun.
00:02:52: Da stört es niemanden.
00:02:54: Ein Schild anbringen, hier Flohmarkt oder hier öffentliche Mitnehmenkiste zu Verschenkenkiste und das bei sich platzieren.
00:03:02: Und wenn ich das eben jetzt Das ist ein netter Hinweis, dann hat das keine Konsequenz.
00:03:07: Aber wenn das wiederholt vorkäme, wäre das eine Buse, weil sie wichtig empfinden, dass es im öffentlichen Raum schön aussieht.
00:03:16: Gleiches gilt, wenn man einfach Müllsperrmüll am Mülleimer entsorgt.
00:03:21: Das wird richtig verfolgt, da wird richtig geguckt, wer das Sachen hinlegt, weil es wichtig für das öffentliche Erscheinungsbild ist.
00:03:29: Aber ich denke, da steht noch ein bisschen mehr dahinter.
00:03:32: Da steht auch dahinter ganz klar, es gibt einen öffentlichen Raum, wo wir auf die Gemeinschaft wertlegen, wo wir Ordnung haben wollen, wo uns wichtig als Gemeinschaft ist.
00:03:46: Und es gibt den privaten Raum, auf dem du das tun kannst, wo die Gemeinschaft aber auch akzeptiert, dass es dein privater Raum ist und die Gemeinschaft dort nicht mit reinredet.
00:03:58: Und ich denke, das ist tatsächlich ... Nicht nur ist sozusagen in der Gemeinschaft, in der Öffentlichkeit wichtig, sondern auch am Arbeitsplatz, im Umgang mit den Nachbarn, im Umgang mit den Vereinen, habe ich oft das Gefühl, die Schweizer legen größeren Werte auf, Privates und Öffentliches zu trennen.
00:04:18: Also das, was sie für sich behalten, das, was sie in der Familie tun, das, was sie zu Hause aussprechen, das, wo sie sich sicher fühlen und dem öffentlichen Raum wo sie sich eher gesellschaftlich verhalten.
00:04:33: Und das ist wichtig zu verstehen, wenn man zum Beispiel neu in den Beruf kommt und sieht, oh ja, warum komme ich denn nicht in diesen privaten Raum?
00:04:43: Warum werde ich nicht zur Geburtstagsfeiern eingeladen?
00:04:46: Warum werden keine gemeinsamen Aktivitäten unternommen?
00:04:50: Da braucht der Schweizer einfach länger aus dem öffentlichen Raum, sag ich mal Arbeitsplatz, Stück für Stück Vertrauen zu finden.
00:04:58: sich auch privat zu öffnen.
00:05:00: Das tut man oft so schrittweise, indem man nicht die Person zum Beispiel direkt nach Hause einlädt, sondern dass man sich verabredet auf ein Getränk, auf was auch immer im öffentlichen Raum und sich dann so langsam dieser privaten Sphäre annähert, aber erstmal so Zwischenräume findet, wo man sich auch schnell dem Ganzen wieder entziehen kann ohne.
00:05:26: Konflikte hervorzurufen, denn das möchte der Schweiz sei ja nicht.
00:05:29: Er möchte nicht unhöflich sein, ganz im Gegenteil, er möchte extrem höflich sein und einem nicht vor den Kopf werfen, wenn er dann zum Beispiel sagen muss, schön habe ich dich jetzt eingeladen, aber ich möchte, dass du jetzt bist.
00:05:42: Ganz, ganz wichtig, das zu verstehen und auch mal darüber nachzudenken, wenn man schon in der Schweiz ist, wenn man Hospitation hat, wenn man sich um eine Mietwohnung bemüht und wenn man natürlich hier ist.
00:05:54: Da man einen Augenmerk draufzulegen und sich nicht davon abschrägen lassen, sondern das einfach mal mitnehmen, dass es da Unterschiede gibt, die natürlich auch den Vorteil haben, dass man selbst von diesem schönen, aufgeräumten, ordentlichen öffentlichen Raum profitiert, ist ja durchaus ein Argument, was ich in Beratung immer wieder höre, dass das ja auch Sicherheit vermittelt, ein schönes Wohlgefühl, ein Aufgehoben für alle, die auswandern wollen.
00:06:24: Die kleine Anekdote soll es gewesen sein, diesmal inhaltlich.
00:06:28: Ich möchte mich natürlich ganz herzlich bei dir bedanken fürs Zuhören, für Kommentare, für Themenvorschläge, bei allen Gästen, die dabei waren.
00:06:40: Ihr macht den Podcast möglich.
00:06:43: Und dafür danke.
00:06:44: und natürlich ein schönes Weihnachtsfest, wenn wir uns nicht noch mal vorher hören, auch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
00:06:53: und euch viel Glück und Gesundheit.
00:06:58: Und das ist mein Angebot an all diejenigen, die jetzt vielleicht zuhören und sagen, naja, eigentlich ist es mir gerade nicht nach Weihnachten.
00:07:08: Ich blick auch nicht so optimistisch in das neue Jahr hinein.
00:07:14: Warum auch immer?
00:07:15: Sorgen am Arbeitsplatz, Sorgen privat, das Fest der Liebe, der Start ins neue Jahr kann für dich, wenn du gerade in einer Phase bist, wo wo du da nicht feiern kannst, nicht möchtest, aus welchen Gründen auch immer, natürlich ein sehr belastendes Situation.
00:07:34: Man ist dann oft alleine zu Hause und weiß nicht weiter, wenn die Gedanken kreisen.
00:07:40: Deswegen mein Angebot, wenn du über die Feiertage das Gefühl hast, du brauchst jemanden zum Reden, nicht über Business, nicht über Auswandern, ich möchte dir auch nichts verkaufen, sondern Das Gefühl hast du, brauchst man eine halbe Stunde mit jemandem deine Gedanken zu teilen.
00:07:57: Ich habe über die Feiertage extra ein paar Termine im Kalender freigeschaltet.
00:08:02: Ich verlinke die auch hier im Podcast in den Shownotes.
00:08:06: Buch dir einfach ein Termin, schau vorbei, wir reden und das ist mein Angebot, falls du eben in der Situation bist, dass das dir die Tage gar nicht so wohl ums Herz ist.
00:08:18: Und ich finde, das ist auch kein Beinbruch.
00:08:22: Es sind einfach manchmal Momente, wo es ein nicht so gut geht und das ist vielleicht der Moment, wo die Gedanken kreisen, aber auch der Moment, wo neue Dinge entstehen können.
00:08:33: Sei es das Auswandern in die Schweiz, sei es andere Dinge, die dich belasten, die du verändern kannst.
00:08:39: Und dafür bin ich gerne um die Feiertage Weihnachten und neues Jahr für dich da.
00:08:46: Ich sage nochmal Danke fürs Zuhören hier.
00:08:49: Danke fürs Zuhören das ganze Jahr.
00:08:51: Die und deine Familie.
00:08:52: Schöne Weihnachten.
00:08:53: Guten Rutsch.
00:08:54: Viel Gesundheit.
00:08:56: Und dann bis bald.
00:08:57: Dein Martin Werner.
00:08:58: Adé.
Neuer Kommentar