#72 Was ich nach 4 Jahren DocsGoSwiss wirklich gelernt habe
Shownotes
Nach 4 Jahren DocsGoSwiss und hunderten Gesprächen mit Ärzten/Ärztinnen teilt Martin Werner seine wichtigste Erkenntnis: Es geht nicht nur um die Schweiz - es geht darum, als Arzt/Ärztin wieder Mensch zu werden.
In dieser persönlichen Folge erfährst du:
• Warum die meisten Ärzte nicht wirklich "weg" wollen - sondern raus aus dem Hamsterrad
• Die häufigste Frage, die Martin gestellt wird (es ist nicht, was du denkst)
• Warum er manchmal von der Schweiz abrät
• Was seine Frau über ihre gemeinsame Auswanderung sagt
• Seine wichtigste Erkenntnis: Manchmal ist die Schweiz die Antwort, manchmal nicht - aber Klarheit brauchen alle
Martins Frage an dich: Was müsste sich für dich ändern, damit du wieder gerne Arzt bist? Schweiz hin oder her?
Schreib Martin deine Antwort:
Erwähnt in der Folge:
• 30-Tage-Mentoring "Leben und Arbeiten in der Schweiz" (Start: Samstag)
• Nächste Woche: Gespräch mit einem ukrainischen Arzt
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Transkript anzeigen
00:00:00: Die PraxaMed Center AG ist dein Partner als Arzt oder Ärztin. Egal, ob du schon in der
00:00:13: Schweiz bist oder auf dem Weg in die Schweiz. Sie hilft dir beim Thema Treuhand, Praxisübernahme,
00:00:20: Praxisgründung, Abrechnungssystem. Also, wenn du Fragen hast, PraxaMed Center AG. Und ich heiß
00:00:29: dich ganz herzlich willkommen im Podcast "DocsGoSwiss", deinem Podcast rund um das Auswandern
00:00:36: als Arzt oder Ärztin in die Schweiz. Was habe ich in vier Jahren "DocsGoSwiss" wirklich gelernt?
00:00:45: Heute wird es eine persönliche Folge, kein Gast, sondern ein Gedanke, der mich in letzter Zeit
00:00:54: sehr beschäftigt und den möchte ich gerne mit dir teilen. Als ich vor vier Jahren gestartet
00:01:02: bin mit "DocsGoSwiss" hatte ich ein klares, klare Idee. Aber nach hunderten Gesprächen,
00:01:11: unzähligen Beratungen, Mentorings, Vermittlungen möchte ich etwas teilen, was ich gelernt habe
00:01:18: und was mich überrascht hat, was ich am Anfang der Zeit mit "DocsGoSwiss" auch nicht gedacht hätte.
00:01:24: Und für mich war einfach am Anfang klar, hey Martin, du hilfst Ärzten und Ärztinnen aus dem
00:01:32: deutschsprachigen Raum beim Auswandern in die Schweiz. Punkt, einfach klare Sachen. Aber mit
00:01:41: jedem Gespräch, jedem Austausch, jeder Anfrage, die ich über die Zeit hatte, wurde mir eines immer
00:01:50: klarer. Die meisten von euch oder du willst vielleicht nicht mal unbedingt in die Schweiz,
00:01:58: sondern du als Arzt oder Ärztin willst raus aus dem Hamsterrad. Du willst wieder Arzt oder
00:02:08: Ärztin sein, nicht nur Verwaltungsangesteller. Endlich wieder Zeit für die Patienten und
00:02:13: Patientin, für dich, für deine Familie. Und die Schweiz ist dabei oft ein Hoffnungsträger,
00:02:22: ein Strohhalm. Und weißt du, die häufigsten Fragen, die ich bekommen habe, waren nicht,
00:02:30: wie funktioniert das mit der Anerkennung bei der Mebeko? Wie hoch ist mein Gehalt? Komme ich klar,
00:02:39: sondern die häufigste Frage war und ist, kann ich in der Schweiz endlich wieder Arzt und
00:02:48: Ärztin sein und ein privates Leben führen? Und am Anfang hat mich das überrascht. Heute verstehe
00:02:58: ich es. Du bist in einem System, du musst funktionieren, aber du bist vielleicht kein Mensch
00:03:07: mehr. Langer Schichten, Überlastung, wenig Kollegen, keine Zeit für Patienten. Und dass es
00:03:16: nicht das, wofür du angetreten bist, nicht das, wofür du Medizin studiert hast, nämlich um
00:03:22: Menschen zu helfen. Und in den vier Jahren gab es wirklich bewegende Gespräche mit Ärzten und
00:03:32: Ärzten, den Partnern und Partnerinnen. Ja, Menschen, die traurig waren, wütend geweint haben,
00:03:42: Kollegen, die einfach nur noch Zustand nach Dienst waren, kurz vor dem Burnout, ohne soziale
00:03:50: Kontakte, nur noch funktionieren, die Beziehung auf der Kippe, die eigenen Kinder selten gesehen.
00:03:59: Und ich kenne das selber. Meine Frau ist ja Gynäkologin. Wir sind in Deutschland groß geworden,
00:04:07: auch im deutschen Gesundheitswesen. Und auch vor uns ging es irgendwann nicht mehr. Und der eine
00:04:15: prägende Satz, den meine Frau zu mir sagte, nachdem wir in die Schweiz sind, war gut haben wir es
00:04:22: gemacht. Wie hätten wir das in diesem chaotischen Gesundheitssystem?
00:04:27: mit unseren Kindern, mit der Kindererziehung, mit der Zeit für die Familie überhaupt hinbekommen,
00:04:33: wenn ich ständig hätte einspringen müssen, wenn ich ständig am Wochenende unterwegs gewesen
00:04:37: wäre, wenn ich nicht hätte planen können, wie ich arbeite und wie ich lebe. Und das ist eine
00:04:44: überraschende Erkenntnis für mich, nach vier Jahren doch Skosvis. Denn ja, manchmal ist die
00:04:50: Schweiz die Antwort für deine Herausforderung und Probleme. Manchmal nicht, aber in allen Fällen
00:05:00: braucht es Klarheit für dich. Und so habe ich Ärzten und Ärzte in ihren Familien von der Schweiz
00:05:08: abgeraten. Nicht weil sie nicht einen Job bekommen hätten oder weil es nicht für sie hier
00:05:14: funktioniert hätte. Aber weil ich das Gefühl hatte, sie müssen erst herausfinden, du darfst erst
00:05:22: herausfinden, was du wirklich willst. Manche sind in Deutschland geblieben, haben sich anders
00:05:29: organisiert, haben andere Arbeitgeber gesucht, andere Tätigkeitsfelder innerhalb der Medizin,
00:05:35: andere sind in andere Länder gegangen. Oder mir ist aufgefallen, wichtig ist nicht nur das Ziel,
00:05:42: sondern, dass du wieder weißt, wer du bist und was du willst. Doch Skosvis bleibt definitiv,
00:05:51: sei nicht erschrocken. Ich begleite dich als Arzt oder Ärzte weiterhin in die Schweiz,
00:05:56: wenn du dort dein Glück finden willst. Aber es wird mehr. Denn mir ist gerade in letzter Zeit
00:06:03: deutlich geworden und ich habe verstanden, ich glaube, verstanden zu haben. Es geht nicht nur um
00:06:08: die Auswanderung, es geht für dich darum, als Arzt, Ärztin wieder Mensch zu sein, ein Leben
00:06:17: zu haben, dich zu spüren, ob das dann in der Schweiz ist, in Deutschland, mit anderen Rahmenbedingungen
00:06:23: oder ein ganz anderer Weg sei da hingestellt. Und weil mich das so beschäftigt, habe ich eine
00:06:29: Frage an dich und bin wirklich sehr neugierig auf das, was du sagst, mir schreibst. Was müsste sich
00:06:38: für dich heute ändern, damit du wieder gerne Arzt und Ärztin bist, Schweiz hin oder her? Ist
00:06:46: das weniger Bürokratie, mehr Zeit für die Menschen, Kollegen, Patienten, Freizeit, planbare
00:06:54: Freizeit für deine Hobbys, deine Familie oder was ganz anderes? Schreib mir gerne per E-Mail,
00:07:01: Link über den Newsletter www.docsgowswiss.ch, ich lese gerne deine Nachricht und werde
00:07:10: jede persönlich beantworten. Wenn du jetzt merkst, du brauchst diese Klarheit und du brauchst
00:07:17: diese Klarheit, weil du überlegst, ist die Schweiz das Richtige für dich? Lad ich dich ein. Am
00:07:24: nächsten Samstag startet die nächste Runde von unserem 30-Tage Mentoring, Leben und arbeiten in
00:07:30: der Schweiz. Viel über die Klarheit bist du da richtig, ist das der richtige Weg für dich und
00:07:39: viele Informationen für deine Entscheidung, Schweiz, ja oder nein. Das werden wir dort
00:07:45: gemeinsam herausfinden, passt es, passt es nicht und vor allem dies interessant finden. Wenn du es
00:07:52: interessant findest, schreib mir, ich packe auch die Informationen hier in die Shownotes. Das war es
00:07:59: schon für heute, eine persönliche Folge, ein paar Einblicke in meine Gedankenwelt, in die Ideen,
00:08:07: dir als Arzt oder Ärztin noch mehr zu helfen. Danke hast du zugehört, danke schreibst du und
00:08:14: wenn es für Kollegen oder Kolleginnen relevant ist, teile einfach die Folge. Und nächste Woche gibt's
00:08:20: wieder einen spannenden Gast, ein ocainischen Mediziner, der aufgrund des Krieges in der
00:08:26: Schweiz gelandet ist, ja und seine Herausforderungen endlich wieder Menschen helfen zu dürfen.
00:08:34: Denke über meine Frage nach, vergesst nicht, du bist nicht nur Arzt, du bist auch Mensch,
00:08:40: bis zum nächsten Mal, alles Gute und viel Gesundheit, dein Martin, tschüss!
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