#44 Schlaraffenland Schweiz – Arbeiten und Leben für Ärzte in einem anderen System

Shownotes

In dieser spannenden Episode war ich, Martin Werner, zu Gast im Podcast "P hoch drei" von Claudia Hümpel. Gemeinsam haben wir beleuchtet, was die Schweiz so attraktiv für deutsche Ärztinnen und Ärzte macht – und welche Herausforderungen bei einer beruflichen und persönlichen Neuorientierung in ein anderes Land entstehen können.

Die Schweiz: Faszination und Realität sowie Attraktivität der Schweiz für Mediziner durch hohe Lebensqualität, direkte Demokratie und exzellente medizinische Standards.

Gleichzeitig: Relativierung der hohen Gehälter durch hohe Lebenshaltungskosten und unterschiedliche kulturelle Erwartungen.

Herausforderungen bei der Auswanderung: Die kulturellen Unterschiede, die oft unterschätzt werden, besonders bei der Teamarbeit und Kommunikation im Gesundheitswesen. Schwierigkeit, sich im Schweizer System einzufinden – von der Anerkennung bis hin zur beruflichen Hierarchie.

Meine persönliche Reise: Warum und wie ich selbst in die Schweiz ausgewandert bin – unterstützt von meiner Frau, die Ärztin ist.

Mein Ziel: Ärzten und ihren Familien den Übergang zu erleichtern und sie dabei zu begleiten, ob die Schweiz die richtige Wahl für sie ist.

Wertschätzung und Teamkultur: Die flacheren Hierarchien und stärkere Teamorientierung im Schweizer Gesundheitswesen.Die Bedeutung von gegenseitigem Respekt und Offenheit, um als Arzt oder Ärztin erfolgreich zu sein und anzukommen.


Du möchtest dir deinen Traum von der Schweiz erfüllen? Schreibe mir gerne eine E-Mail an info@docsgoswiss.ch oder buche dir direkt einen Termin.

Transkript anzeigen

00:00:00: Schlaraffenland, Schweiz. Schlaraffenland für dich als Ärztin oder Arzt? Diese Frage hat mir

00:00:16: Claudia Hümpel gestellt. Ich war bei ihr zu Gast im Podcast "P hoch drei" und sie stellt mir

00:00:22: eben genau diese Fragen rund um das Thema Leben und Arbeiten in der Schweiz. Dich erwartet in dieser

00:00:29: Folge vom Podcast "Docsco Swiss", deinem Auswanderpodcast, genau eine reflektierte Blick auf die

00:00:35: Schweiz. Ich bin Martin Werner und wünsche dir viel viel Spaß in dieser Folge. Und bevor wir reinsteigen,

00:00:44: ja, Claudia Hümpel, genau, ich war bereits bei ihr Gast und habe über Mitarbeitergewinnung gesprochen.

00:00:52: Die Folge ist ja vielleicht bekannt, Folge 7 und 30. Auch da darfst du gerne nochmal reinhören

00:00:58: und ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Episode. Herzlich willkommen, schön, dass du da bist, Martin.

00:01:05: Claudia, vielen Dank für die Einladung und ja, dass ich mal über den Tellerrand mit dir und

00:01:10: deinen Hörern schauen darf. Danke. Was macht eigentlich die Schweiz so interessant und spannend

00:01:17: für Ärzte aus Deutschland? Sind es die Berge? Ist es das Gehalt? Was ist das, was die Mediziner in

00:01:26: die Schweiz zieht? Also es sind sowohl fachliche Themen als auch das Land Schweiz an sich. Man kann

00:01:34: schon sagen, irgendwie hat jeder von uns ein Bild von der Schweiz. Das ist eines der Länder, wo du

00:01:40: Leute auf der Straße fragen kannst und jeder sagt was wie Milch, Schokolade, die Berge. Manche Leute

00:01:49: waren dann noch gar nicht in der Schweiz, außer vielleicht mal für Ferien, aber es ist irgendwie

00:01:54: ein Land, wo wir einen sehr starken Bezug zuherstellen können. Es hat so eine gewisse Aura. Es hat diese

00:02:01: direkte Demokratie. Es gehört nicht zur Europäischen Union. Alle sind da so reich. Also da gibt es irgendwie

00:02:09: so ein, hat sich die Schweiz da so ein Bild auch erschaffen, gewollt oder ungewollt, was wir im

00:02:15: Kopf haben. Für Deutsche ist es einfach noch der Faktor Sprache. Also es ist für mich erst mal einfacher,

00:02:25: näher liegend in ein Land zu gehen, wo ich nicht eine Sprachqualifikation brauche, denkt man zumindest.

00:02:32: Also wo die Sprache eine wichtige Rolle spielt als Nachbarland auch. Das sind so diese Komponenten,

00:02:41: die da dazukommen, die auch gewisse Freizeitverhalten natürlich mit sich bringen. Die Nähe zu Italien,

00:02:48: die Bilingualität, also für Leute, die Französisch sprechen wollen, die Leute, die Berge und die

00:02:54: Natur wollen, fühlen sich da extrem angezogen. Egal, glaube ich, was von Beruf sie haben. Und in der

00:03:01: Medizin kommt dann natürlich noch dazu, dass die Medizin in der Schweiz einen exzellenten Ruf hat,

00:03:06: einen hohen Qualitätsansprüche hat und diese Ansprüche auch am Patient, an der Patientin erfüllt.

00:03:14: Und das ist eben das, was viele Ärzte, aber auch Leute aus Gesundheitswesen generell bei sich

00:03:22: vermissen, ist wieder die Zeit für den Menschen. Dafür haben sie studiert, dafür haben sie eine

00:03:28: Ausbildung gemacht und da lockt natürlich die Schweiz fachlich extrem. Und das ist natürlich

00:03:35: kein Geheimnis auch zu sagen, ja, es gibt auch diesen Mythos. Ich kann hier sehr, sehr schnell,

00:03:41: sehr, sehr reich werden. Ich zahle hier keine Steuern. Auch das spielt natürlich eine Rolle,

00:03:46: sich erstmal mit dem Land auseinanderzusetzen. Aber das stimmt nur bedingt, oder? Ich kann

00:03:52: hier sehr, sehr schnell ganz reich werden. Dann hätte ich ja das falsche Land gewählt und hätte in

00:03:59: die Schweiz statt nach Österreich gehen müssen. Also das ist wie überall. Es gibt Licht und Schatten.

00:04:06: Es ist immer dieselbe Medaille. Vorausenstehende gesprochen klingt es oft erst mal nach sehr,

00:04:12: sehr viel Gehalt. Wir haben unser deutsches Bild, wir haben unser deutsches Einkommen und wenn ich

00:04:18: da höre, ich verdiene den und den Betrag, dann denke ich erstmal, wow, Wahnsinn. Was uns einfach

00:04:25: sehr schwer fällt und das muss man ehrlich sagen, man muss das relativieren. Man muss sich Gedanken

00:04:30: machen, welche Sozialleistungen habe ich in der Schweiz, wie ist die steuerliche Belastung und

00:04:36: das sagen die Schweizer auch. Du hast halt hier einfach ein teureres Leben. Und das muss man einfach

00:04:42: ja mit einbeziehen. Man kann sich also nicht vom Lohn alleine blenden lassen in dem ersten Moment

00:04:48: und man kann auch nicht pauschal sagen, dass man in jeder Stufe seiner Karriere hier definitiv mehr

00:04:56: verdient. Es gibt mittlerweile Positionen in der Medizin, die sehr hochdotiert sind in Deutschland,

00:05:03: die außer tariflich in Deutschland vergütet werden, weil der Fachkräftemangel da ist,

00:05:09: wo man in der Schweiz immer noch aufgrund der hohen Standard sagt, ja schön kommen Sie,

00:05:15: aber hier gibt es einen Tarifvertrag und dann ist der Spielraum beim Verhandeln auch nicht mehr so

00:05:21: riesig. Also man muss sich das wirklich im Detail angucken, woher komme ich, was will ich,

00:05:27: wofür brauche ich das da leer auch und was ist dann tatsächlich möglich. Und es gibt Fachrichtungen,

00:05:34: es gibt Karriere Schritte, wo man sagt, passt nicht unbedingt, aber das darf dann jeder in

00:05:41: Gespräch mit mir auch herausfinden. Ja, im Gespräch mit dir, ich habe ja schon angedeutet, in deinem

00:05:48: ersten Leben warst du Banker, du hast, glaube ich, eine Berufsausbildung gemacht zum Bankkaufmann.

00:05:55: Wie bist du zum Auswand, der Berater für Ärzte, in die Schweiz gekommen und in der Schweiz? Du

00:06:01: lebst ja selber auch in der Schweiz. Ja, also ich bin wegen meiner ursprünglichen Berufsausbildung

00:06:07: auch in die Schweiz gegangen. Also ich habe viele Jahre im Finanzsektor auch in der Schweiz noch

00:06:12: gearbeitet, zum Bereich nachhaltiger Geldanlage. Und ja, dann sind eher so private Gründe erst

00:06:21: mal dazugekommen, dass ich mich damit beschäftigt habe. Meine Frau ist selber Ärztin. Wir kennen

00:06:27: uns aus Deutschland, sie hat also ein Teil ihrer Ausbildung in Deutschland absolviert, auch in

00:06:32: Deutschland gearbeitet und war eigentlich die erste von uns, die Berufserfahrung in der Schweiz hatte,

00:06:37: war dann noch eine Zeit in Deutschland. Und dann sind wir wieder hier in die Schweiz gegangen,

00:06:43: sie hat ihre Ausbildung hier beendet und ich bin so eine Person, die schaut da sowieso ein Adler

00:06:49: oben drauf und dann dachte ich mir, wow, ich sah das Feuer in den Augen meiner Frau. Als sie sagte,

00:06:55: hey Martin, wir haben hier unsere Kinder bekommen, ich kann mir einfach gar nicht vorstellen, wie das

00:07:00: funktioniert hätte in Deutschland. Ich wäre ständig am Wochenende weg gewesen, ich hätte

00:07:05: ständig Dienst übernehmen müssen wie in der Altenklinik, war das für uns eine gute Entscheidung.

00:07:11: Und da habe ich einfach gespürt, im Kontext Familie, Freunde, es sind viele, die dieses Feuer mitbringen,

00:07:18: Menschen helfen zu wollen und ich hatte das Gefühl, es gibt einige, die halt irgendwie an dem Punkt

00:07:24: stehen, was mache ich daraus noch? Veränder ich mich beruflich in Deutschland etc. Und ich fand

00:07:30: das einfach so sehr, sehr traurig, dass Menschen komplett aus dem Beruf rausgehen, weil sie nicht

00:07:35: mehr können. Und da sage ich, okay, in der Schweiz gibt es Bedarf, es ist mit Sicherheit nicht für

00:07:41: jeden die Lösung in die Schweiz auszuwandern, aber es ist für den ein oder anderen wieder die Option,

00:07:47: dieses Feuer für den Patienten, für das Heil und das Helfen zu bekommen. Und dann habe ich zunächst

00:07:54: in Teilzeit angefangen, mich damit zu beschäftigen in der Selbstständigkeit und habe auch von Anfang

00:08:01: angesagt, ich möchte nicht dieses klassische Headhunting oder Personalvermittlung, also nur

00:08:07: irgendwie den Job hin und her schieben, überspitzt gesagt, sondern aus eigener Erfahrung, wie wir es

00:08:13: erlebt haben, ist der Job ein Teil, um in die Schweiz zu gehen? Aber es sind halt ganz, ganz

00:08:19: andere Fragen. Was macht mein Partner? Was machen die Kinder? Passt überhaupt momentan? Oder habe

00:08:25: ich ein falsches Bild? Also vielmehr auch in die Begleitung und Beratung zu gehen? Denn es ist

00:08:31: ein Fakt, es gehen momentan mehr Deutsche aus der Schweiz zurück nach Deutschland, als neue Deutsche

00:08:38: in die Schweiz kommen. Und für mich ist es, das Hauptproblem ist immer die kulturelle Adaption.

00:08:46: Es ist leicht zu glauben, die Schweizer sprechen Deutsch und damit ist es getan. Und da sah ich

00:08:54: einfach viel Bedarf. Es gab viele Fragen von Ärzten. Und so bin ich dann eben über die Prangische

00:09:01: hinaus gewechselt. Ist eine andere Prangische, aber es geht immer noch darum, was kann ich mit meiner

00:09:06: Arbeit bewegen? Ja, was kann ich bewegen und was kann ich Gutes bewegen? So klingt das eben auch

00:09:12: für mich. Wenn du sagst, es ist interessant, dass momentan mehr Deutsche zurückgehen aus der

00:09:19: Schweiz als umgekehrt. Was sind also gerade jetzt für Medizinerinnen und Mediziner? Was sind die

00:09:25: größten Herausforderungen, wenn man aus Deutschland in die Schweiz wechselt? Weil im Prinzip könnte

00:09:31: man ja schon denken, das ist die gleiche Sprache, ja eine andere Währung, aber das war es. Dann was ist

00:09:36: das, was es vielleicht schwierig macht und auch dazu führt, dass manche Leute nicht ankommen dort,

00:09:43: also emotional ankommen? Ja, schwierig ist mit Sicherheit es zu unterschätzen, dass man in

00:09:50: ein fremdes Land wechselt. Wenn Ärzte die Option ziehen, nach Neuseeland zu gehen oder nach England

00:09:58: oder nach Schweden, würde ein deutscher Arzt nie auf die Idee kommen, das alleine zu machen. Sich

00:10:04: nicht vorzubereiten, nicht die Sprache zu lernen, sich mit dem Gesundheitswesen auseinanderzusetzen.

00:10:10: Weil die gemeinsame Sprache da ist, geht das schnell verloren. Also man viele Ärzte gehen sehr

00:10:18: schnell in die Job suche und kennen aber die Rahmenbedingungen nicht. Und da sind Erwartungen,

00:10:26: die mitspingen, die vielleicht im Bewerbungsgespräch auch nicht adressiert werden, weil sie für die

00:10:31: Schweizer normal sind. Der deutsche Arzt hat sie noch gar nicht auf dem Schirm, weil er sie noch gar

00:10:37: nicht als Herausforderung sieht. Und das sind Erwartungen, die dann enttäuscht werden können,

00:10:43: weil man erst mal nur den Beruf sieht. Aber der Beruf ist halt nur 8 bis 10 Stunden oder

00:10:51: auch mal 14 Stunden bei einem Arzt. Aber ich bin ja in einem neuen Umfeld. Ich muss mich mit

00:10:55: meinen Nachbarn unterhalten können. Ich brauche ein privates Umfeld. Meine Partnerinnen, Partner,

00:11:00: Kinder müssen froh sein. Und es ist auswandern. Ich lasse viel zurück und das ist so der eine

00:11:07: Punkt der Enttäuschungen. Und es ist einfach ein System, was also ungewöhnlich ist in der Form.

00:11:14: Die Schweiz hat eine klare Arbeitsmigration. Über Spitz sagen auch die Schweizer, wir warten hier

00:11:22: auf niemanden. Wir suchen uns die Fachkräfte, die wir selber nicht ausbilden können oder wollen.

00:11:31: Das heißt, man kommt hier mit einer klaren Perspektive an den Bewerbermarkt, auch in einer

00:11:39: Situation, wo es die Qualität auch anzieht und die Qualität heißt, eine starke Selektion.

00:11:47: Hier möchte ich nicht nur eine Ärztin, die fachlich gut ist, sondern ich möchte eine Ärztin,

00:11:52: die sich um den Patienten kümmern möchte. Ich möchte eine Ärztin, die nicht arrogant in

00:11:59: den OP-Saal kommt, sondern die sich um die Pflegekräfte kümmert, die das Team-Implikat der

00:12:05: Schweizer Konsens wird am Arbeitsplatz gelebt. Und da haben die Deutschen einfach von ihrer

00:12:12: Erziehung her Schwierigkeiten, weil sie sehr direkt bei den Schweizern ankommen. Die Schweizer dann

00:12:19: sehr reserviert reagieren, aber man ist nicht merkt, weil die Schweizer extrem freundlich sind.

00:12:24: Und da kommen so ein paar Sachen zusammen. Die schwierigsten und der dritte Punkt ist mit

00:12:29: Sicherheit der, die Herausforderung, die, wenn man leitend Funktionen in der Schweiz haben möchte.

00:12:35: Also ich sage mal Chefarzt oder leitender Arzt, das wird schwierig, weil die Schweizer sagen, hey,

00:12:43: hey, du bist ein guter Arzt. Aber du musst bitte erst mal die Schweiz verstehen. Du musst die

00:12:49: Teamgeflogenheiten, die Kulturgewohnheiten verstehen. Wir machen dir einen Vorschlag.

00:12:53: Du spielst jetzt in der ersten Liga Fußball in Deutschland. Hier wird es erst mal die zweite

00:12:59: Liga. Geh mal bitte für ein, zwei, drei Jahre eine Stufe zurück in der Karriere, Gefühl zurück.

00:13:06: Nimm dir die Zeit, adaptier dich. Lass die Zeit zu, vielleicht auch in Teilzeit einzusteigen,

00:13:12: dass die Kinder ankommen. Und dann können wir auch über Leitungsfunktionen sprechen. Und das fällt in

00:13:18: der Medizin sicherlich auch in anderen Berufen erst mal schwer, denn es ist, ja, man fühlt sich

00:13:24: erst mal nicht ernst genommen abgewertet. Es geht auch natürlich mit Gehalt einher. Und das ist

00:13:31: eine Herausforderung, wo dann auch einige Mediziner sagen, ich möchte mich nicht unter Wert verkaufen.

00:13:35: Ist aber in der Schweiz in einigen Bereichen einfach ja, aufgrund der Position, die man hat,

00:13:41: dass man gute Fachkräfte hat, Gang und Gebe und auch nicht zu Unrecht gemacht. Also es wird oft

00:13:47: ja ein bisschen kalt und abwertend oder ein bisschen unnahbar. Aber die Schweiz,

00:13:56: für die ist das ganz, ganz wichtig, diese Qualität zu halten und auch vom ausländischen

00:14:03: Bewerber die Akzeptanz zu spüren. Ich lasse mich darauf ein. Ich diskutiere nicht darüber,

00:14:10: sondern ich diskutiere darüber, wie ich dahin komme. Wie lasse ich mich auf das neue Umfeld ein,

00:14:17: welche Lösung finde ich, sie mögen nicht den kritischen Deutschen, der gleichkommt und sagt,

00:14:22: hier ist alles schlecht. Das sind so drei große Baustellen.

00:14:25: Das ist ja, ich meine, das ist so ein bisschen ähnlich, wie das auch ist, wenn wir Deutsche

00:14:30: nach Österreich kommen. Also das ist schon auch so, wir haben schon den Ruf und da ist auch was dran.

00:14:36: Wir erklären ja jedem die Welt, wie die Welt funktioniert und wie welche Dinge gut funktionieren,

00:14:43: welche nicht funktionieren und wie man sie besser machen kann und so weiter. Das finde ich total

00:14:46: spannend, dass das eben in der Schweiz nochmal diesen Aspekt hat, was du gerade gesagt hast mit

00:14:53: dieser Team, mit dem Teamblick. Also ich muss zugeben, ich habe ja gesagt in der Anmoderation,

00:15:00: ich kenne mich im Gesundheitswesen null aus, außer als Patientin. Aber auf mich wirken gerade, also

00:15:07: hier in Österreich ist das auch so, aber auch in Deutschland, dass es sehr hierarchisch in so einer

00:15:12: Klinik zugeht. Man hat den Chefarzt und dann hat man noch einen Oberarzt und dann kommt ganz lange

00:15:17: nix und dann hat man irgendwann die Pflegekräfte. Und ich meine, meine Nichte zum Beispiel, die

00:15:22: studiert Medizin, die wird während ihrer Formulatur behandelt. Ich sage mal in manchen Krankenhäusern,

00:15:29: wie der letzte Dreck, obwohl sie dort gute Arbeit leistet. Wie erlebst du das, wenn ebenso Mediziner,

00:15:38: die eine leitende Funktion haben und du ihnen das dann erklärst, weil das wirst du ja vermutlich

00:15:43: machen in den Gesprächen, ihnen erklären, wie es in der Schweiz funktioniert. Ja, also ich versuche

00:15:50: das zu erklären. Es ist natürlich auch nur meine Perspektive, die dürfen sich selber natürlich

00:15:55: gerne auch umhorchen und andere Meinungen anholen. Man kann das sehr gut an Beispielen erklären.

00:16:01: Also meine Frau ist in der Gynecologie, in der Geburtshilfe und da ist in Deutschland ein großes

00:16:08: Gefälle zur Hebamme. Das kennen wir vielleicht so aus der Diskussion. Schlecht bezahlt, die

00:16:13: Versicherungsprämien steigen. In der Schweiz wird die Hebamme schon mal von Grund auf höher bezahlt.

00:16:19: Mein Eindruck ist, dass die in Deutschland schlecht bezahlten Berufe im Gesundheitswesen in der

00:16:25: Schweiz höher bezahlt werden. Also die Differenz zwischen diesen hierarchischen Stufen ist nicht

00:16:32: ganz so extrem gerade so im Ausbildungsbereich in den ersten Berufsjahren. Da sieht man schon

00:16:39: eine andere Wertschätzung und es ist auch eine andere Priorität. In der Schweiz hat man sehr früh

00:16:45: erkannt, dass ein Ars für bestimmte Sachen überqualifiziert ist und dass er das nicht machen

00:16:52: muss oder sie. Dass eine Pflege in der Schweiz sehr, sehr gut akademisch ausgebildet ist und

00:17:00: viele Sachen machen kann. Also man hat da sehr früh erkannt, dass man Sachen an der Stelle machen

00:17:06: lässt, wo die Person das kann. Deutschland hat mal viel erst mal auch weggenommen, den Pflegeberufen

00:17:12: beispielsweise und diese berufliche Diskrepanz erhöht oder vergrößert, stärkt und in der

00:17:21: Schweiz bei meiner Frau war das so. Die ist im Spital gewechselt und da ist die Chefhebamme geht

00:17:28: hin und sagt, das geht nicht mit den Ärzten. Wir als Hebamme haben die Führung in der Geburt,

00:17:35: wir geben den Ton an, wir entscheiden, wir entscheiden auch wann der Arzt kommt und in der

00:17:41: Schweiz eigentlich der Arzt kommt um die Nabelschnurz so durchtrennen. Oder wenn es Komplikationen

00:17:47: gibt, den Rest macht die Hebamme und das sieht man in der Wertschätzung. Das muss man eben wissen,

00:17:53: das ist ungewohnt für den ein oder anderen. Das sind dann oft Mediziner, die vielleicht auch

00:17:59: schon mal selbst sich beworben haben, Absagen bekommen haben, wo man mal suchen muss, woran liegt

00:18:03: das. Das wird in Deutschland ist das einfach so, klammer auf, auch da findet ein Umdenken statt,

00:18:12: klammer zu. Und in der Schweiz hat man einfach eine ganz tieferwurzelte Antipartie gegenüber

00:18:19: Konflikten. Also Schweizer Konflikte ist was ganz Schlimmes, das möchte man vermeiden,

00:18:27: egal ob mit Nachbarn, mit Kollegen, Schweizer Neutralität. Ist nix anderes wie Konfliktvermeidungsstrategie.

00:18:35: Ein Schweizer denkt, so nehme ich es mal, sehr weit im Voraus. Wenn ich jetzt das eine zu der Person

00:18:42: sage, welche Konsequenz hat das für die Person, wie verhält sich das Team darauf etc. Und das

00:18:50: kann man nur erklären. Ich mache es in meinem Podcast, in dem ich eben auch Schweiz an das

00:18:55: Wort gebe, die erklären, wie sie Deutsche wahrnehmen. Und natürlich ist das eine Schublade,

00:19:01: genauso wie ich als Deutsch eine Schublade aufmache, wenn ich ein Schweizer sehe,

00:19:05: macht der Schweizer die Schublade auf und hat halt Erfahrungen gemacht, die mit mir als Person

00:19:10: vielleicht gar nix zu tun haben. Aber da ist einfach, ja, man muss das probieren, man muss

00:19:16: das in Gesprächen rausbekommen. Und deswegen wird sehr viel Wert auf Hospitation, also Probearbeiten

00:19:22: gelegt, weil fachlich die Entscheidung, dich einzustellen oder nicht, würde ich bei 50 Prozent

00:19:29: einsetzen. Die anderen 50 Prozent ist deine Persönlichkeit, ist ein familiäres Umfeld, wo man

00:19:36: sehr genau schaut, wie du dich als Person gibst. Klar schaut man dann, wie du kannst operieren,

00:19:41: aber wie verhältst du dich im Team, wie förderst du Mitarbeiter, wie gehst du mit Konflikten um.

00:19:46: Und das ist für diejenigen, die das mögen oder sich darauf einlassen, natürlich eine riesige

00:19:52: Chance dazu zu lernen, wird man auch oft.

00:19:55: unterstützt, in Führungskräfte Coachings, in hohen Positionen und dazu zu lernen und auch zu sagen, hey, wow, es kann auch anders gehen.

00:20:05: Beispiel, ich habe einen deutschen Arzt im Podcast gehabt, da sind der Schweiz ausgebildet worden als Notfallsanitäter, also Notarzt, nicht Sanitäter, ist aber in Deutschland wufstätig als Notarzt.

00:20:20: Und er sagt in der Schweiz, die Rettungssanitäter, die machen den Job und ich schau drüber und wenn es hart auf hart kommt, bin ich da.

00:20:28: In Deutschland komme ich an, die Tür geht auf und der Arzt kommt und alle nehmen die Hände vom Patienten, weil jetzt macht der Arzt, dass der sagt zum Beispiel, da hat er viel gelernt von der Schweiz, was er in Deutschland vermisst.

00:20:40: Man muss sich darauf einlassen und wer sich nicht draus einlässt, der wird vom System wieder ausgedruckt.

00:20:47: Also das ist einfach so.

00:20:49: Das finde ich krass, aber du hast es ja vorhin auch erklärt mit dieser Arbeitsmigration und eben diesen, dass man sich und das wird für andere Berufsgruppen ja ganz genauso gelten, nicht nur für den Gesundheitsbereich, ich vermute, dass das in anderen Bereichen ganz genauso ist.

00:21:07: Aber wie?

00:21:09: Was ist deine Vorgehensweise, wenn du jetzt für eine Klinik oder für eine Einrichtung einen Arzt oder Ärztin suchen sollst, wie ist da deine Vorgehensweise auch, um das möglichst gut vorzubereiten und um das Ganze dann auch zum Erfolg zu begleiten, will ich mal sagen?

00:21:29: Ja, es ist egal von wem das kommt, ob die Klinik sagt, wir brauchen jemanden oder ob ein Arzt sagt, ich möchte in die Schweiz.

00:21:36: Es sind einfach selbe Medaille, anderer Blickpunkt.

00:21:41: Also von der Klinik aus gesehen muss man einfach immer schauen, was sind die Erwartungshaltungen eines ausländischen Arztes.

00:21:47: Das kann ja auch ein polnischer Arzt sein, der in Deutschland gearbeitet hat und dann wechselt.

00:21:51: Wie ist das zeitgemäß eingebettet im Ausland?

00:21:56: Ich habe es angedeutet.

00:21:58: Ärzte können in Deutschland sehr, sehr viel fordern.

00:22:00: Da muss man auch manchmal in der Schweiz sagen, mit dem Profil, was ihr fordert, wird es echt schwierig, weil in Deutschland andere Bedingungen, Arbeitsmarkt Bedingungen herrschen.

00:22:09: Das wird ein richtiges Brett, diese Stellen auch so wie ihr sie jetzt habt, aus zu besetzen.

00:22:18: Die Frage, wie breit ist die Klinik da, Veränderung vorzunehmen, muss sich auf Kompromisse einzulassen und auf der anderen Seite gilt das selbe natürlich für einen Arzt, der zu mir kommt, sich anzuhören und auch tiefgründig Gespräche zu führen.

00:22:34: Was sind die Erwartungen?

00:22:36: Was möchtest du wirklich?

00:22:38: Wo?

00:22:39: Ja, was ist so die Bewegung, der Beweggrund und dann auch einen realistischen Spiegel zu geben und sagen, ja, ich glaube, das sind gute.

00:22:48: Gründe, das kannst du auch erwarten.

00:22:50: Andere Sachen vielleicht nicht.

00:22:52: Und das ist bei beiden Seiten, ist das erstmal eine Entscheidungshilfe.

00:22:56: Für die einen ist die Frage, wollen Sie eine Unterstützung bei der Stellen suche?

00:23:02: Lassen Sie sich darauf ein, was an Informationen durch mein Wissen aus dem Ausland kommt.

00:23:08: Für den Arzt ist es oftmals erst wieder ein Schritt zurück, nämlich nicht die Frage, gibt es den passenden Job, sondern ist die Entscheidung in die Schweiz zu sehen.

00:23:18: Grundsätzlich für mich momentan die richtige.

00:23:20: Ja, der Job kann super sein.

00:23:23: Aber was hast du davon, wenn deine Kinder nicht mitwollen, wenn deine Frau aufgrund ihrer Berufsausbildung vielleicht nicht arbeiten kann in der Schweiz?

00:23:31: Du die falschen Pässe hast etc.

00:23:34: Das wird mensch vergessen so, dass man nochmal die Relation setzt, warum will ich gehen?

00:23:41: Kann ich das in der Schweiz erwarten?

00:23:44: Also da anzusetzen und dann auch zu schauen von Arztseiten her, wie verkaufe ich mich in der Schweiz eigentlich?

00:23:51: Also es gibt gewisse Grundqualifikationen, die muss ich haben, damit ich auf dem Bewerbemark überhaupt attraktiv bin.

00:23:57: Kann nicht einfach nur anrufen, wie das vielleicht in Deutschland funktioniert und nächsten Tage habe ich die Stelle.

00:24:03: Man muss ja erstmal die Bewerbungsfähigkeit herstellen, wenn man so klassisch haben will.

00:24:11: Und erst dann geht es wirklich in die Stellensuche und das ist beim Spital auch so.

00:24:16: Es gibt ein fachliches Profil.

00:24:18: Das sieht man sehr schnell, wenn man mit den Ärzten spricht, aber vielmehr es eben herauszufinden auf Füßspital, was sie für eine Person wollen.

00:24:31: Und das natürlich auch dem Spital abzunehmen, die Vorgespräche zu führen, die ja nicht die fachliche Entscheidung treffen sie dann aber zu schmerzen.

00:24:41: Spüren, welche Person passt zu ihnen, welche wünschen sie sich.

00:24:44: Und das einfach auch mit den Kandidaten offen abzuklären und dann auch zu sagen, die suchen was anderes oder die Erwartungen passen vielleicht nicht zu dem Spital, aber zu einem anderen.

00:24:54: Da ist viel so Brückenbau drin in dem Prozess und der geht ja dann erst richtig los, wenn der Vertrag unterschrieben wird.

00:25:04: Weil da kommen noch ganz andere Fragen auf einmal, auf welche Schule nehmen wir, wie ist das mit der Steuer, wie ist mit der Krankenversicherung.

00:25:11: Was mache ich am ersten Arbeitstag?

00:25:14: Bringe ich ein Geschenk mit, da muss ich die Kollegen duzen, sitzen.

00:25:18: Also das geht dann sehr, sehr lange, wo ich begleite.

00:25:22: Beide Seiten auch da zielführend mit dem Spital und der Klinik.

00:25:29: Auf der einen Seite mit dem Arzt, Ärztin der Familie auf der anderen Seite, weil ich das nicht als Widerspruch sehe, sondern die haben beide einen Interesse.

00:25:37: Die müssen zusammen passen und ich darf da mithelfen, dass die sich verstehen, auch wenn sie dieselbe Sprache sprechen, ja, dass sie da zusammenkommen, kulturell auch unzusammenbleiben.

00:25:49: Und zusammenbleiben.

00:25:51: Ja, genau.

00:25:53: Ja, zusammenbleiben ist da ja dann wirklich auch eine Herausforderung. Also von daher ist deine Arbeit da ja, du hast vorhin gesagt, Brückenbau, Vermittlung und Begleitung und eigentlich so etwas wie ein Übersetzer auch zumindest für eine gewisse Zeit, so lange bis das ganze dann eben auch zu einer längerfristigen

00:26:14: Zusammenarbeit zusammengewachsen ist dann. Was mich noch interessiert, kann sich das geschweizer Gesundheitswesen, die Kliniken, die Einrichtungen, können die sich die Leute aussuchen.

00:26:24: Für mich klingt das so ein bisschen nach, ja, wir haben eine hohe Qualität und wir stellen ganz hohe Anforderungen.

00:26:31: Das klingt jetzt nicht so, als würde da Fachkräftemangel herrschen. Wie ist das im Gesundheitswesen in der Schweiz?

00:26:40: Also es jammern auf einem anderen Niveau. Auch da muss man dann eben die Brücke bauen. Fachkräftemangel in Deutschland, in der Medizin ist was anderes wie Fachkräftemangel im Schweizer Gesundheitswesen.

00:26:52: Es ist so, dass es in bestimmten Berufsfeldern eklatanten Mangel gibt, also auch in der Pflege insbesondere, aber auch bei Ärzten in bestimmten Fachrichtungen wirklich gesucht wird, weil man nicht selber genug ausbildet.

00:27:07: Zum Beispiel, kann zum Beispiel nennen.

00:27:10: Ganz starkes Subzene, Gastroentrologen momentan, also so Darmkrankungen, in denen da haben sie momentan wenig.

00:27:18: Überraschenderweise gibt es in Deutschland davon aber auch nicht viele.

00:27:22: Also das ist grundsätzlich eine Frage, warum wählten Ärzten ein bestimmtes Fachgebiet?

00:27:28: Hausärzte werden natürlich auch gesucht in der Schweiz.

00:27:33: Man muss es immer relativieren, ja, sie kommen langsam in eine Situation, wo sie das spüren, das Fachkräfte, ja, sie vielleicht auch andere Länder aussuchen oder andere Entscheidungen treffen,

00:27:47: natürlich auch mit Entwicklung in der Schweiz zu tun, in der Ausbildung.

00:27:52: Für mich als zugewandert, da ist es immer noch ein paradiesisches System, wenn ich sehe, wie die Personalzahlen sind auf die Patientenzahlen, kommen in der Regel die Ärzte, die Pflegekräfte und sagen, wow,

00:28:05: also ich habe hier Zeit für den Patienten.

00:28:08: Was ist das von angestellten Patienten-Schlüssel?

00:28:11: Das ist immer noch auf top Niveau, aber für Schweizer Ansprüche, ja, es gibt langsam einen Mangel in bestimmten Bereichen.

00:28:20: Noch ist es aber so, dass sie nicht auf Wiegen und Brechen Stellen besetzen, nur damit sie besetzt sind.

00:28:25: Wenn sie nicht vom Kandidat überzeugt sind, menschlich und im Team fachlich sowieso, das Grundvoraussetzung, dann bekommst du eine Absage.

00:28:36: Und das ist ungewöhnlich, das passiert, man hört es aus Deutschland nicht.

00:28:41: In Deutschland ist es Dienst nach Vorschrift, das heißt, wenn die Person die Grundqualifikation mitbringt und sie als Arzt den Dienst übernehmen kann,

00:28:49: dann kriegt sie den Job in bestimmten Einrichtungen so hart wie das ist, das macht man in der Schweiz nicht.

00:28:56: Also das mutet man weder dem Patienten zu, noch den Kollegen, noch dem Arzt, also auch diese Verantwortung zu übernehmen, wenn man vielleicht noch nicht ausgebildet ist dafür.

00:29:06: Muss man also relativieren.

00:29:08: Noch ist es so, dass sie sehr, sehr stark diese Qualität hochhalten.

00:29:14: Mancher würde sagen, sie haben es vielleicht ein bisschen übertrieben mit dem Qualität hochhalten.

00:29:19: Es gibt ein konkretes Beispiel.

00:29:22: Sie haben eine Verschärfung eingeführt in der Schweiz, dass man ambulant arbeiten darf, wenn man aus dem Ausland kommt.

00:29:29: Und jetzt merken sie, anfänglich waren sie für die Verschärfung.

00:29:35: Aber jetzt kommen die ausländischen Ärzte aufgrund der Verschärfung auch nicht mehr so.

00:29:40: Und da gibt es eine große Diskussion in der Schweiz, auch momentan, wie man das Gesundheitswesen entwickelt.

00:29:48: Und das ist nicht anders wie in allen europäischen Ländern.

00:29:52: Es sind einfach gesellschaftliche Entwicklungen, die nicht vor der Schweiz halt machen.

00:29:57: Noch haben sie sehr viel Ressourcen um ein anderes Niveau.

00:30:02: Aber es wäre gelogen zu sagen, auch zu sagen, die Schweiz hat keinen Fachkräftemangel.

00:30:10: Oder sie haben, sie werden nie Probleme im Gesundheitswesen bekommen.

00:30:14: Es sind einfach Themen, dass das Gesundheitswesen teurer wird, etc.

00:30:18: Und das ist auch in der Schweiz ein Thema.

00:30:19: Ja, klar. Ich meine auch, auch in der Schweiz ist es so, dass die Menschen immer älter werden und einfach dadurch alleine schon bestimmte

00:30:27: Anforderungen da sind, was Pflege und Ärztliche Versorgung und so und so weiter halt eben angeht.

00:30:34: Und das heißt aber, dass da ja noch ganz viel Potenzial ist, dass sich vermutlich dann in den nächsten Monaten und Jahren

00:30:41: verstärken wird oder auch in der Schweiz ankommen wird, dass man sich halt mehr

00:30:47: bemüht und von Mitarbeiter Gewinnung spricht.

00:30:52: Also im Sinne von, was muss ich eigentlich oder was sollte ich tun, damit ich auch attraktiv bin

00:30:57: als Arbeitgeber, um dann nicht irgendwann diese Situation zu haben, dass ich dann eben nicht

00:31:03: gucken kann. Also ich finde persönlich, das was du sagst eigentlich gut, dass man darauf schaut,

00:31:07: fachlich ist das eine, aber dass das andere von der Kultur passt, von dem wie jemand menschlich ins Team passt und so weiter, weil das ist

00:31:15: eigentlich das, was hinterher Teams und Unternehmen und natürlich dann auch

00:31:19: Gesundheitseinrichtungen erfolgreich macht und zu einem so reibungslos funktionierenden

00:31:25: Körper macht oder eine reibungslos funktionierenden Organisation auch macht oder wie siehst du das?

00:31:31: Also ich kann das nur teilen. Ich höre ja dann auch oft so, die Personalvermittler haben ja auch nicht immer den besten Ruf, dann heißt ja,

00:31:38: bringst jetzt hier ein Arzt und das kostet so viel Geld.

00:31:41: Ich verstehe dann meine Rolle schon mal grundsätzlich anders. Ich setze da vorher an.

00:31:46: Ich sage, dass der Arzt sich hier vorstellt, das ist schon eine Leistung,

00:31:49: weil die Person, also wenn ich jetzt aus Sicht eines Arztes spreche, die investiert massiv,

00:31:56: die lässt was zurück, die gibt einen Job auf, die Familie kommt mit. Also das ist nicht so eine banale Entscheidung, die man mal eben so trifft.

00:32:04: Auch das ist schon eine Leistung der Person, die man würdigen muss, wo schon mal eine Anerkennung bedürft oder eine Wertschätzung, dass sie diesen Schritt gehen will.

00:32:14: Das sehe ich einfach schon mal an Riesen.

00:32:16: Die Person zeigt schon extrem viel, was sie möchte, was sie bereit ist zu geben.

00:32:22: Natürlich ist das für alle Beteiligten ein Riesenschritt.

00:32:26: Es ist auch für die Schweizer ein Riesenschritt, sich im Team auf diese ausländischen Kulturen einzustellen.

00:32:34: Wo kommt die Schweiz her?

00:32:36: Seien wir offen.

00:32:37: Der Reichtum der Schweiz, der Reicht ins letzte Jahrhundert zurück.

00:32:43: Vorher war das ein einfacher Staat, wenig Industrialisierung.

00:32:48: Die Schweizer sind ausgewandert, um woanders zu arbeiten.

00:32:52: Weil es nichts gab oder wenig gab.

00:32:54: Also das sind kurze Zeiträume, wo sich die Schweiz, die Schweizer Kultur auch auf dieses ausländisch international einlassen muss.

00:33:03: Ich finde es einfach, je mehr man sich darauf einlässt und die Chance sucht, eben auch vielleicht mit den Kandidaten, die dann wirklich zu einem passen.

00:33:13: Und vielleicht lieber zu einem anderen sagen, wir sind nicht überzeugt, wir geben jetzt unsere Zeit, unser Geld in die Person, dass die wirklich ankommen.

00:33:22: Ist für mich mehr und mehr wichtig.

00:33:25: Weil ja, wir haben einfach die Situation, dass ein deutscher Arzt, der hat den Pass, der kann jederzeit nach Deutschland zurückgehen, wo auch immer, kann dort wieder arbeiten.

00:33:36: Und es ist halt schon ein beiderseitigen Aufwand, den man so einfach auch mitdenken muss, so im Kopf mit.

00:33:44: Wie geht so einer Person, wenn die in die Schweiz kommen?

00:33:48: Die hat Vorurteile, wir haben Vorurteile, die sind vielleicht anders ausgebildet.

00:33:54: Wie kann ich das erklären?

00:33:56: Wie bringe ich die Teams zusammen?

00:33:58: Es wird oft so in diesen Kategorien gedacht.

00:34:02: Und gerade im Gesundheitswesen verstehe ich das gar nicht.

00:34:05: Alle Beteiligten haben massiv investiert, sei es Berufsausbildung, Studium, im tagtäglichen Job, den Menschen zu helfen.

00:34:17: Und das kommt manchmal zu kurz, egal in welchem Land.

00:34:19: Wieder zusammenzukommen und sagen, hey, wir sind dankbar, dass der Arzt kommt.

00:34:23: Wir sind dankbar, dass die Pflegekraft kommt, denn ja, die fehlt in dem anderen Land auch schmerzlich.

00:34:29: Und wir gehen den gemeinsamen Weg.

00:34:32: Wir machen von beiden Seiten, sehen wir dieses Engagement, wir unterstützen.

00:34:37: Und wenn nach fünf Jahren der Weg vielleicht wieder zurück nach Deutschland geht, da ist super.

00:34:41: Es ist eine Bereicherung für alle gewesen.

00:34:44: Es gibt gute Gründe, sich wieder zu verändern.

00:34:47: Ich kann mir vorstellen, davon könnte man mehr brauchen.

00:34:52: Aber letztlich müssen das die Personen für sich entscheiden, was sie auch wollen.

00:34:56: Welche Begleitung sie wollen, welche Unterstützung sie wollen.

00:35:00: Aber das menschliche, da gibt es eigentlich nie zu wenig davon.

00:35:05: Genau, von daher passt das ja total gut.

00:35:08: Zum, auch zu dem, das ist so einer der Gründe, wir sind ja im kurzen Vorgespräch auch gemacht.

00:35:14: Weshalb ich dachte, das wäre super spannend, hier in dem Podcast sich genau darüber zu unterhalten,

00:35:19: weil das so ein ganz menschliches Thema ist.

00:35:21: Deswegen meine allerletzte Frage, der Claim meines Podcastes lautet ja "People, Purpose, Profit".

00:35:27: Was verbindest du, du persönlich mit diesen drei Begriffen, also mit "People, Purpose und Profit"?

00:35:34: Also ich glaube, ich würde dem Profit erstmal wegnehmen.

00:35:39: Für mich geht es nur, wenn ich die richtigen Leute habe, also "People" mit dem richtigen Purpose,

00:35:46: also mit der richtigen Intention, mit der richtigen Einstellung.

00:35:50: Die möchte ich gerne im Team haben, wenn ich im Gesundheitswesen spreche.

00:35:55: Wenn ich entscheiden könnte, möchte ich die Leute, die Menschen, die ausgebildet sind,

00:36:00: die die richtige Intention haben.

00:36:03: Und wenn die Intention klar ist, allen Beteiligten, dann kommt auch der Mehrwert.

00:36:09: Weiß nicht, ob ich das immer direkt Profit nennen würde.

00:36:11: Natürlich für die einen, die müssen die Kostendecken im Gesundheitswesen, Spitäler,

00:36:17: ein Arzt möchte gehalten haben oder eine Pflegekraft.

00:36:21: Alles richtig.

00:36:22: Aber ich kann nicht dahergehen und sagen, ich muss im Gesundheitssystem 20% Jahresrendite erwirtschaften.

00:36:29: Und ich fange von hinten an und jetzt gucke ich mal, wo ich überall sparen kann oder die Preise erhöhen könnte.

00:36:34: Ich glaube, wenn man die Leute zusammen hat und das zeigen auch die Beispiele im Gesundheitswesen,

00:36:39: die es ja gibt, wenn ich die richtigen Leute habe, auch in der Verwaltung, in allen Berufen durchs

00:36:46: Gesundheitswesen hinweg, ich brauche nicht nur den Arzt, ich brauche alle.

00:36:50: Ich brauche die Putzkraft genauso wie den Koch, ich brauche alle dabei.

00:36:54: Wenn ich die bei Sammhab, kann ich auch phänomenale Erfolge erzielen und Erfolge dürfen entlohnt werden.

00:37:02: Für alle Beteiligten.

00:37:04: Und ich glaube auch, kein Patient ist dann so und sagt, nee, ich zahl meine Krankenversicherungensprämien nicht mehr,

00:37:10: weil ich ja schon auch sehe, was was da für mich passiert.

00:37:14: Aber immer von der der Seite der Menschen auf den Profit und nicht anders.

00:37:20: Ja, genau, zumal Profit, wenn ich es übersetze, in Deutschen wird es immer so mit Profit übersetzt,

00:37:27: aber eigentlich ist es der Nutzen oder der Mehrwert.

00:37:29: Und du hast es so schön beschrieben, weil das ist das, was dann entsteht, wenn die Menschen so miteinander agieren

00:37:36: mit dieser Haltung, mit der Ausbildung, mit der Haltung, mit dem wie sie da agieren, was dann auch für alle daraus sich ergibt.

00:37:43: Und von daher finde ich, hast du das wunderbar erklärt.

00:37:47: Martin, ich danke dir sehr, wenn man mit dir, ich habe nicht so viele Mediziner in meiner Zuhörerschaft,

00:37:54: aber wenn man mit dir Kontakt aufnehmen möchte, dann vermutlich über LinkedIn, denke ich mal.

00:38:01: Ich werde dein LinkedIn Profil und auch deine Webseite in den Schonots verlinken und natürlich auch den Link zu deinem Podcast,

00:38:09: weil das lohnt sich wirklich.

00:38:10: Ich finde es total interessant, weil man, weil es einfach sehr spannend ist,

00:38:16: da ein paar Einblicke in eine ganz andere Branche zu bekommen und man daraus einfach auch viel lernen kann.

00:38:22: Ja, also kannst du einfach verlinken.

00:38:25: Klar, wenn man jetzt schon beim Podcast ist, gerne in Podcast reinhören.

00:38:29: Mich auch kennenlernen ist mir ganz wichtig in so einer Zusammenarbeit mit über Monate.

00:38:34: Muss es einfach auch für die Personen stimmen, also mich über den Podcast gerne kennenlernen und wenn dann Fragen sind, einfach Fragen.

00:38:42: Genau, danke, dass du da warst.

00:38:44: Danke für deine Zeit und ich danke dir, Claudia.

00:38:48: Ich freue mich auch darüber, dass wir uns ja auch auf LinkedIn kennengelernt haben bzw. auch in einer anderen Community noch und dass ich mit dir so einen spannenden Gast hatte.

00:38:58: Das war die Episode mit Claudia Hümpel.

00:39:02: Ich hoffe, du hast Fragen auf die Antwort gefunden, ob die Schweiz dein Schlaraffenland wird, ja oder nein.

00:39:10: Wenn Fragen offen geblieben sind, hast du zwei Möglichkeiten.

00:39:13: Kontaktiere mich, wir schauen uns das an, wir finden gemeinsam heraus, ob die Schweiz für dich das Schlaraffenland werden kann.

00:39:21: Und wenn du noch nicht ganz so weit bist, abonniere auf meiner Website docsgrosswiss.ch, gerne das Auswanderrezept und ich schicke dir regelmäßig Infostips und Stellenangebote aus der Schweiz zu.

00:39:35: Für den Moment vielen Dank fürs Reinhard. Wünsch dir Gesundheit und deiner Familie, dein Auswanderberater Martin Berner. Tschüss und ade.

00:39:43: [Musik]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.