#41 Deine Schweizer Krankenversicherung - mit Egon Traub
Shownotes
Mit seiner Agentur Grenzgänger-Information Hegau-Bodensee ist der Krankenversicherungsexperte Egon Traub seit Jahren ein Fachmann für die Wahl der richtigen Schweizer Krankenversicherung. In dieser Episode erklärt er die Grundzüge der Schweizer Krankenversicherung, zeigt auf was du bei deiner privaten Krankenversicherung in Deutschland beachten musst und welche Zusatzversicherungen in der Schweiz und Deutschland zu empfehlen sind. Dein individuelles Angebot oder Beratungswunsch kannst du dir hier erfüllen. Stichwort: DocsGoSwiss.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Was darfst du bei deiner Schweizer Krankenversicherung beachten?
00:00:11: Ich begrüße dich, hier ist Martin Werner mit dem Auswander-Podcast DocsGoSwiss,
00:00:17: alles für dich als Ärztin und Arzt, um die Schweiz zu genießen.
00:00:21: Heute ein absolutes Pflichtthema für dich als Auswanderer,
00:00:27: die Wahl der richtigen Krankenversicherung. Und da habe ich mir den Krankenversicherungsexperten
00:00:33: Egon Traub eingeladen, der seit vielen, vielen Jahren mit hoher Qualität in seiner Agentur
00:00:40: Grenzgängerinformation Hegau Bodensee Menschen rund um das Thema Krankenversicherung,
00:00:46: Gesundheitsversicherungen berät. Und unser Fokus wird sein, was du beachten musst,
00:00:52: wenn du wirklich in die Schweiz zügelst, also dauerhaft deine Heimat Richtung Schweiz verlässt.
00:00:59: Und was du bei der Wahl der Krankenversicherung, dem Krankenversicherungssystem in der Schweiz
00:01:05: zu beachten hast. Herr Traub, herzlich willkommen im Podcast DocsGoSwiss.
00:01:10: Hallo Herr Werner. Das Krankenversicherungsmodell eines jeden Landes ist ja besonders.
00:01:17: Was ist denn für Leute, Menschen, die neu in die Schweiz kommen, grundsätzlich beim
00:01:24: Krankenversicherungsmodell der Schweiz zu beachten? Was ist man vielleicht nicht
00:01:29: beispielsweise aus Deutschland gewohnt? Also das erste ist natürlich, dass die Zähne nicht
00:01:36: mitversichert sind in der Schweiz. Das ist vielleicht mal eine ganz wichtige Sache,
00:01:41: da sind dann viele Deutsche auch überrascht, dass das nicht der Fall ist. Da kommen wir
00:01:46: gleich drauf, was man da irgendwie als Alternative machen kann. Ansonsten ist das
00:01:50: Krankenversicherungssystem in der Schweiz schon relativ gut. Da muss man sagen, es gibt dort
00:01:56: jetzt nicht den Unterschied wie in Deutschland zwischen einem Privatpatienten oder einem
00:02:00: Kassenpatienten, weil man geht dort einfach zum Arzt und der Arzt nimmt sich auch Zeit und
00:02:05: bekommt auch schneller einen Termin und es wird dann einfach mit der Krankenversicherung abgerechnet,
00:02:09: weil es gibt in der Schweiz praktisch nur die gesetzliche Krankenversicherung für alle. Natürlich
00:02:15: gibt es Zusatztaree für Zusatzmöglichkeiten, wie man sich noch ergänzend absichern kann,
00:02:20: aber beim normalen Arzt gibt es da als erst mal keinen Unterschied. Und wenn ich mir die
00:02:26: Krankenversicherung auswähle, in Deutschland ist ja beispielsweise die Kosten oder die
00:02:31: Prämie der Krankenversicherung an mein Gehalt gekoppelt. Wie verhält es sich in der Schweiz?
00:02:36: Nach welchen Grundsätzen oder Voraussetzungen wird denn meine Prämie in der Schweiz festgelegt?
00:02:43: Was sind da so Wahlmöglichkeiten, die ich in der Entscheidung habe?
00:02:47: Grundsätzlich ist es in der Schweiz so, dass es eben nicht nach dem Gehalt ist, sondern es ist
00:02:52: eine Kopfprämie. Wenn man so möchte, das heißt jeder Kopf zahlt in der Schweiz auch nicht erwerbstätige
00:02:59: Ehepartner, auch Kinder. Also jeder Kopf zahlt einen Beitrag und den Beitrag zahlt er eben entsprechend
00:03:07: den von ihm gewünschten Leistungen. Die gesetzliche Schweizer Krankenversicherung bietet
00:03:12: verschiedene Selbstbeteiligungen an verschiedene Franchisen. Das ist auch für Deutsche sehr neu,
00:03:18: dass sie quasi sich immer beteiligen müssen. Die niedrigste Franchies beträgt 300 Franken,
00:03:25: die höchste 2500 Franken pro Jahr. Das heißt die ersten 300 Franken oder die ersten 2500 Franken,
00:03:34: je nachdem was ich eben wähle, inzwischen gibt es auch noch Stufen, die zahle ich erst mal selber.
00:03:38: Das heißt junge gesunde Leute tendieren eher dazu eine hohe Franchies zu wählen,
00:03:44: weil die gehen eh nicht so oft zum Arzt. Wenn ich aber irgendwie Vorerkrankungen habe,
00:03:49: regelmäßig zum Arzt gehen, dann wählt man natürlich eine niedrige Franchies. Die Franchies
00:03:54: kann man jedes Jahr neu festlegen. Das heißt ich kann durchaus als gesunder Mensch erst mal mit
00:04:00: einer hohen Franchies anfangen und würde dann einfach im Laufe der Zeit gegebenenfalls ändern.
00:04:06: Ich kann auch eine kurzzeltige Änderung machen, wenn ich weiß nächstes Jahr muss ich ins Krankenhaus
00:04:10: für eine Operation. Dann kann ich für nächstes Jahr die Franchies bei ein Jahr mal runter setzen
00:04:15: und das ist auch eine Möglichkeit. Zusätzlich zur Franchies zahlt man in der Schweiz auch noch
00:04:21: 10 Prozent der Kosten, die man verursacht selber. Das ist dann nochmal die Selbstbeteiligung.
00:04:27: Diese 10 Prozent sind aber gedeckelt auf 700 Franken pro Jahr. Das heißt der Worst Case ist,
00:04:35: dass ich entweder bis zu 1000 Franken pro Jahr selber bezahlen oder eben wenn ich die 2500
00:04:41: Franchies wähle und ich käme ins Krankenhaus, dann wäre es tatsächlich der Worst Case,
00:04:47: dass ich 3.200 Franken in diesem Jahr selber tragen müsste. Das heißt, das muss man dann
00:04:52: einfach besprechen, welche Rücklagen man hat, welches Risiko man eingeht oder eingehen möchte.
00:04:58: Man muss da vielleicht doch dazu sagen, sie sagen, die höhere Franchise hat aber dann
00:05:05: den Einfluss, dass die Prämie für die Krankenversicherung niedriger ist. Also je mehr Risiko
00:05:10: ich übernehme als Selbstzahler, desto günstiger ist mir dann auch die Krankenversicherung pro
00:05:16: Monat und Jahr. Genau, darum geht es natürlich bei dieser Franchieswahl. Ich kann da ein bisschen
00:05:21: meinen Prämie, also meinen Beitrag bestimmen. Wenn ich eine niedrige Selbstbeteiligung, eine niedrige
00:05:27: Franchieswähle, dann ist der Beitrag halt entsprechend höher als wenn ich eine höhere Franchieswähle.
00:05:32: Das muss man einfach berechnen und mal anschauen. Und wie gesagt, man kann entweder am Anfang
00:05:39: vorsichtig sein oder man kann am Anfang etwas mutig sein, man kann das ja auch jedes Jahr
00:05:43: wieder verändern. Hier vielleicht noch ein wichtiger Hinweis. Es gibt ein paar wenige,
00:05:48: es gibt ein paar wenige Schweizer Versicherungsgesellschaften, die bieten für Deutsche, also sprich für
00:05:55: Auswandraus aus allen Ländern natürlich, aber speziell jetzt für Deutsche Zusatztarife an,
00:06:00: mit denen die auch weiterhin ambulant in Deutschland zum Arzt gehen können, wenn die das möchten.
00:06:07: Das ist für Leute, die grenznah wohnen natürlich sehr interessant, wenn die ihre Ärzte so ein paar
00:06:14: Kilometer über der Grenze haben und die weiterhin besuchen möchten. Hier gibt es ein paar interessante
00:06:20: Möglichkeiten, und zwar, es gibt ein paar Gesellschaften, die bieten dafür spezielle
00:06:26: Modelle an, wo dann die Arztrechnungen aus Deutschland tatsächlich nicht auf die reguläre
00:06:32: Franchies angerechnet wird. Das heißt, ich habe in meinem Vertrag zum Beispiel 2500 Fr. Fr.
00:06:39: Fr. Schieß drin, die gelten, wenn ich in der Schweiz zum Arzt oder ins Krankenhaus gehe, wenn ich aber
00:06:44: in Deutschland ambulant zum Arzt gehe, dann gilt diese vereinbarte Franchies nicht, dann habe ich
00:06:50: entweder eine niedrige Franchies oder sogar gar keine Franchies. Für viele unsere Kunden ist es
00:06:56: tatsächlich eine sehr, sehr gute Option, weil die sagen ja gut, ich habe meine Ärzte eigentlich
00:07:02: in Deutschland, dann besuche ich die einfach erst mal weiterhin. Wenn ich in Zürich oder in
00:07:08: Bern wohne oder in Genf funktioniert das natürlich in der Regel nicht, weil das einfach zu weit weg ist,
00:07:12: aber die Grenznahen, die Leute, die grenznah wohnen, für die ist es eine gute Option. Einziger
00:07:19: Nachteil, einzige Voraussetzung ist, es dürfen keine Vorerkrankungen vorhanden sein, weil sonst
00:07:24: lehnen die Schweizer Krankenversicherung diese Zusatzterrefe auch ganz klar ab. Gibt es irgendwelche
00:07:29: Voraussetzungen, Gesundheitschecks, um eben in diese Zusatzversicherung reinzukommen? Die
00:07:34: obligatorische Grundversicherung ist ja quasi die entspricht der gesetzlichen Krankenversicherung
00:07:39: in Deutschland, die ist für jeden möglich, aber gibt es zum Beispiel noch Dinge, wo geprüft wird,
00:07:45: Vorerkrankungen, andere Faktoren, die vielleicht dazu beitragen, dass ich nicht in die Zusatzversicherung
00:07:51: hineinkomme. Ja, das gibt es natürlich. Also wie Sie gerade richtig gesagt haben, die gesetzliche
00:07:57: Grundversicherung in der Schweiz ist wie in Deutschland auch ohne Gesundheitsprüfungen,
00:08:00: die müssen jeden aufnehmen natürlich dort, aber dann habe ich eben die normalen gesetzlichen
00:08:06: Leistungen und da sind eben die ambulanten Behandlungen in Deutschland nicht mit drin. Tatsächlich
00:08:10: ist es so, dass die Schweizer auch strenge Gesundheitsprüfungen haben für diese
00:08:15: Zusatzterriefe und wenn es jetzt, sag ich mal, um Kleinigkeiten geht, dass jemand vielleicht
00:08:20: eine Schiedrösenunterfunktion hat, dann ist es noch kein Thema, aber wenn es natürlich um
00:08:26: K.o.-Kriterien geht, beispielsweise in Diabetiker hat keine Möglichkeit, so eine Zusatzversicherung
00:08:32: abzuschließen. Können Sie noch mal ungefähr einen Rahmen geben, von was Versicherungskosten
00:08:39: wir denn sprechen? Also Sie haben gesagt, es hängt ein bisschen vom Risiko ab, von der
00:08:44: Franchise, die man eingeht. Es hängt auch davon ab, wo man in der Schweiz wohnt, also
00:08:49: die kantonalen Gesundheitskosten werden auch in die Tarife eingerechnet, aber von was
00:08:54: von einem Betrag sprechen wir denn ungefähr einfach mal so eine Range, damit wir eine
00:09:00: Vorstellung haben und das auch mal vergleichen können mit dem, was ich vielleicht momentan
00:09:05: in Deutschland zahle. Ja, also wie Sie es gerade erwähnt haben, in der Schweiz richtet
00:09:10: sich der Beitrag eben auch nach dem Wohnort, das heißt in Kanton Turgau hier im ländlichen
00:09:17: Gebiet oder Kanton St. Gallen oder Schaffhausen haben wir relativ niedrige Sätze, in Zürich
00:09:23: oder in den Städten Basel, Genf oder Bern haben wir relativ hohe Sätze, das heißt die
00:09:28: Grundversicherung, die bewegt sich je nach Franchise und je nach Wohnort zwischen 250
00:09:35: und 400 Franken. Diese Zusatztarife, die ermöglichen, dass man in Deutschland ambulant zum Arzt
00:09:42: geht, die hängen nicht nur von der Gesundheit ab, der Beitrag hängt auch vom Alter ab.
00:09:48: Im Gegensatz zur Grundversicherung, die ist altesneutral. Bei den Zusatztarifen würde
00:09:53: ich jetzt mal sagen, dass die zwischen 60 und 100 Franken pro Monat liegen, je nach Alter
00:10:00: und da spielt es auch keine Rolle, wo die Leute wohnen, weil das ist nicht kantonal
00:10:05: abhängig. Also kann man schon so tendenziell sagen, wenn ich in der Schweiz als Hochverdiener
00:10:11: unterwegs bin, kann es sein, dass ich deutlich weniger Krankenversicherungsprämie zahle
00:10:16: als in Deutschland? Definitiv, also als Single auf jeden Fall, weil in Deutschland ist ja
00:10:22: die der Höchstsatz in der gesetzlichen Krankenversicherung, liegt ja bereits schon nahe an 1100 Euro pro Monat.
00:10:29: Klar, man merkt es nicht, weil der Arbeitgeber die Hälfte bezahlt, aber es sind einfach
00:10:34: 1100 Euro. Wenn ich jetzt mal eine gute Schweizer Krankenversicherung mit guten Zusatztarifen
00:10:41: wähle und auch durchaus in einem hochpreisigen Kanton, wie beispielsweise Baselstadt oder
00:10:46: Zürich statt, dann komme ich da also kaum über 500 Franken, das heißt es ist schon
00:10:52: ein riesiger Unterschied für Singles. Wenn ich aber natürlich jetzt mit Familie in die
00:10:57: Schweiz ziehe und ich rechne das mal zwei oder ich rechne das auch noch Kinder dazu,
00:11:03: dann komme ich natürlich auch in der Schweiz dann relativ schnell auf mit einer guten
00:11:08: Versicherung auf Beträge zwischen 1000 und 1500 Franken.
00:11:11: Also ist insbesondere der Fall, wenn nur eine Person in der Partnerschaft arbeiten geht.
00:11:18: Kinder werden dann auch so als Familienversicherung zu günstigeren Tarifen dazu nehmen, aber wenn
00:11:23: eben nur eine arbeitet, ja, muss man es natürlich ausdrehen.
00:11:25: Mein jedes System hat Vor- und Nachteile.
00:11:27: Das ist halt das soziale System in Deutschland, dass wir nicht erwerbstätige Familien oder
00:11:33: Kinder in der gesetzlichen Kasse mitversichern, wenn wer jetzt privat versichert ist.
00:11:37: Der muss eben auch seine Beiträge in Deutschland ganz ordentlich bezahlen.
00:11:42: Aber die Krankenversicherung ist in der Schweiz definitiv für eine einzelne Person günstiger.
00:11:47: Bei Ärzten ist ja durchaus verbreitet, dass man in Deutschland privat versichert ist.
00:11:52: Gibt es da einfach die Möglichkeit dann zu meiner privaten Versicherung zu gehen und
00:11:57: sagen, hey, vielen Dank für die gute Zeit.
00:11:59: Ich gehe jetzt mal in die Schweiz.
00:12:01: Ich weiß auch noch nicht genau, wann ich wieder komme.
00:12:03: Also am liebsten würde ich das Ganze ruhen lassen, damit ich ja meine Anwärtschaft nicht
00:12:08: verliere.
00:12:09: Kann man da pauschal irgendwie Tipps geben, was man da machen kann oder muss man das
00:12:13: individuell mit seiner Krankenversicherung dann besprechen?
00:12:16: Also ich empfehle grundsätzlich das natürlich mit der Krankenversicherung zu besprechen
00:12:21: bzw. wir geben unseren Kunden natürlich Tipps, was sie mit denen besprechen sollen.
00:12:26: Das ist aber relativ einfach.
00:12:27: Es gibt normalerweise zwei Arten von Anwärtschaften.
00:12:30: Es gibt eine kleine und eine große Anwärtschaft.
00:12:33: Wobei man muss dazusagen, nicht alle deutschen privaten Krankenversicherungen bieten beide
00:12:38: Möglichkeiten an.
00:12:39: Beide Anwärtschaften ermöglichen mir zu einem späteren Zeitpunkt ohne neue Gesundheitsprüfungen
00:12:47: wieder in die alten Tarife, die ich hatte, zurückzukehren.
00:12:50: Das ist ja mal das Entscheidende, dass ich ohne neue Gesundheitsprüfungen zurückkehren
00:12:54: kann.
00:12:55: Weil sollte das jetzt zum Beispiel zum Rentenalter erst sein, dann kann man davon ausgehen,
00:13:00: dass sich da irgendwelche Vorerkrankungen bis dahin eingestellt haben.
00:13:04: Aber auch schon wenn man in fünf oder zehn Jahren zurückkommt, kann so was passieren.
00:13:09: Bei der kleinen Anwärtschaft ist es so, dass ich einfach die Möglichkeit habe zurückzukehren.
00:13:15: Allerdings wird der Beitrag dann aktuell berechnet.
00:13:19: Das heißt, wenn ich jetzt heute mit 30 auswandere und ich komme mit 40 zurück, dann muss ich
00:13:26: mir quasi die Berechnung dann als 40-Jähriger machen lassen mit der kleinen Anwärtschaft.
00:13:32: Das heißt, meine Beiträge sind deutlich höher als ich ausgestiegen bin, aber die Tarife
00:13:37: sind die gleichen.
00:13:38: Wenn ich eine große Anwärtschaft mache, die natürlich teurer ist, dann ist es so, dass
00:13:44: die Versicherung quasi so tut, als ob ich die vollen Beiträge weiter bezahlt hätte und
00:13:50: weiterhin Altersrückstellungen gebildet worden wäre.
00:13:54: Das heißt, ich würde dann nach zehn Jahren nur die normalen Beitragsteigerungen wieder
00:14:01: bezahlen müssen, die in den zehn Jahren passiert sind, aber ansonsten steige ich zu den alten
00:14:05: Konditionen ein.
00:14:06: Es gibt dann einfach eine Mischkalkulation.
00:14:08: Das ist schwierig zu sagen, was da besser ist, wenn ein Kunde sagt, naja, ich schaue
00:14:14: mir das jetzt in der Schweiz mal an.
00:14:16: Empfehlen wir eigentlich in der Regel erstmal die kleine Anwärtschaft.
00:14:20: Wenn einer sagt, also für mich ist klar, ich will eine gewisse Zeit in der Schweiz bleiben
00:14:25: und möchte dann wieder nach Deutschland zurück und auch wieder in die private einsteigen,
00:14:30: dann empfehlen wir beide berechnen zu lassen von seiner privaten Krankenversicherung
00:14:36: und dann muss er selber entscheiden, was er da macht.
00:14:38: Der Beitragsunterschied, der kann durchaus da 15 Prozent sein.
00:14:43: Eine kleine Anwärtschaft kostet in der Regel 5 Prozent vom ursprünglichen Beitrag.
00:14:47: Also ist es ein bisschen unterschiedlich, je nach Gesellschaft, aber so circa.
00:14:50: Und eine große Anwärtschaft liegt so bei circa 15 bis 20 Prozent vom Beitrag.
00:14:56: Aber wie gesagt, das muss man individuell sich berechnen lassen.
00:15:00: Das ist ja individuell, ja.
00:15:02: Sie haben es ganz am Anfang angesprochen.
00:15:04: Es gibt Dinge, die bei der Schweizer Krankenversicherung nicht versichert sind, wie zum Beispiel die
00:15:10: Zähne.
00:15:11: Habe ich denn eine Möglichkeit, wenn ich in Deutschland bereits meine Zähne zusatzversichert
00:15:16: habe, die sozusagen mit in die Schweiz zu nehmen?
00:15:21: Oder wie kann ich diese Lücke, die Versicherungslücke vielleicht vor dem Auswandern noch perspektive
00:15:27: schließen?
00:15:28: Genau.
00:15:29: Also es ist ja nicht nur diese Lücke, aber das ist für die Leute, sage ich Paul, eine
00:15:34: wesentliche Lücke, weil die Deutschen doch sehr großen Wert auf ihre Zähne oder auf
00:15:39: die Zahnversicherung legen.
00:15:40: Im Gegensatz zu den Schweizern, die haben 90 Prozent, haben da eher keine Zahnversicherung.
00:15:45: Aber das liegt natürlich auch an den Tarifen, die dort angeboten werden.
00:15:49: Also wenn der Kunde frühzeitig zu uns kommt, wir empfehlen eigentlich immer, dass er mindestens
00:15:54: ein Vierteljahr vorher uns kontaktiert, dann haben wir genügend Zeit.
00:15:57: Wenn der frühzeitig zu uns kommt, dann bekommt er von uns Vorschläge, einmal für die Krankenversicherung
00:16:02: in der Schweiz.
00:16:03: Und er bekommt auch Vorschläge für eine deutsche Zusatzversicherung für Zähne, Krankenhaus
00:16:09: und Pflege.
00:16:10: Weil das sind die drei Punkte, die er auch in der Schweiz absichern könnte, aber für
00:16:15: wesentlich teures Geld.
00:16:16: Und beim Zahntarif tatsächlich auch die Zahntarif machen keinen Sinn einfach in der Schweiz.
00:16:22: Das kann man dann ganz klar aufzeigen.
00:16:25: Wenn jemand die richtige Zahn, Zusatzversicherung oder überhaupt Zusatzversicherung in Deutschland
00:16:31: vorher abgeschlossen hat, kann er die mitnehmen in die Schweiz.
00:16:34: Die gilt dann auch weiterhin in der Schweiz.
00:16:37: In den meisten Fällen erhöht sich allerdings der Beitrag.
00:16:41: Also viele deutsche Versicherer, die verlangen einen Gebietszuschlag oder auch Risikozuschlag
00:16:46: für die Schweiz, klickt jetzt etwas diskriminierend.
00:16:49: Aber das ist einfach die Kalkulation, weil die sagen sich, in der Schweiz sind, die Kosten
00:16:54: einfach höher.
00:16:55: Und das müssen wir uns bezahlen lassen.
00:16:58: Diese Zuschläge liegen so zwischen 20 bis zu 100 Prozent, je nach Gesellschaft.
00:17:04: Aber sind eben immer noch vom Versicherungsschutz besser als das Schweizer Angebot?
00:17:09: Also immer noch lohnenswert sich das genau anzuschauen?
00:17:13: Ja, also in der Regel, also jetzt 100 Prozent Zuschlag ist natürlich sicher auch sehr grenzwertig.
00:17:20: Aber die normalen Modelle bis zu 50, 60 Prozent Zuschlag, die sind auf jeden Fall attraktiv.
00:17:27: Und also die meisten Unsurkunden, die wählen tatsächlich einfach dann eine deutsche Zahnversicherung
00:17:32: und die nehmen die dann mit und benutzen die weiter.
00:17:35: Weil ich kann die weiterhin in Deutschland nutzen, ich kann sie aber auch in der Schweiz
00:17:39: nutzen.
00:17:40: Das ist sehr individuell, je nachdem, wo ich wohne und wie viel Zeit investieren möchte
00:17:46: in diese Arztbesuche oder Zahnarztbesuche.
00:17:49: Eine Frage ist immer noch brennend.
00:17:51: Wie erkenne ich denn als neuling eine gute Krankenversicherung in der Schweiz?
00:17:57: Also natürlich, ich kann mir Angebote einholen, kann nach dem Preis schauen.
00:18:01: Aber was macht für Sie eine gute Schweizer Krankenversicherung denn aus?
00:18:05: Ist das auch Faktoren wie Service oder Kulanz in der Übernahme von Kosten?
00:18:12: Oder wie kann ich mich denn orientieren?
00:18:14: Klar, ich kann zu Ihnen gehen, aber gibt es so bestimmte Kriterien, auf die Sie Wert legen,
00:18:19: zum Beispiel mit den Versicherungen, mit denen Sie arbeiten?
00:18:22: Also das ist eine schwierige Frage, die kann ich auch nicht abschließend beantworten.
00:18:26: Es gibt natürlich in der Schweiz auch solche Ratings.
00:18:29: Q-Tipp nennt sich zum Beispiel eins, wo verschiedene Versicherungsgesellschaften getestet werden,
00:18:35: wo dann quasi das Rating auf die Kunden zufriedenheit zurückzuführen ist.
00:18:39: Da kann man schon ein bisschen drauf schauen.
00:18:42: Wenn man da, sage ich mal, die ersten zehn Gesellschaften mal nimmt, dann kann man da
00:18:47: grundsätzlich mal nichts falsch machen.
00:18:48: Aber wenn ich natürlich jetzt zum Beispiel eine Versicherung haben möchte,
00:18:54: mit der ich eben auch in Deutschland ambulant zum Arzt gehen können möchte,
00:18:59: dann nützt mich das gar nichts.
00:19:01: Weil wenn jetzt die auf Platz 11 ist und nicht auf Platz 10, dann bringt mir das ja nichts.
00:19:06: Weil es gibt wirklich nur eine Handvollgesellschaften, also wirklich eine Handvoll,
00:19:11: nur die solche Möglichkeiten anbieten.
00:19:14: Aber ansonsten, wir haben natürlich schon Erfahrungen jetzt seit über 25 Jahren
00:19:19: mit Versicherungsgesellschaften und da muss ich ganz ehrlich sagen,
00:19:23: ich musste mich da ganz, ganz selten mal irgendwo einschalten,
00:19:27: wo der Wurm drin war mit Leistung, weil es ist schon relativ klar geregelt
00:19:34: und auch ein Arzt beispielsweise weiß ja, was er abrechnen kann und was nicht.
00:19:39: Also wir haben da tatsächlich bisher vielleicht alle zwei Jahre mal einen Fall oder so was gehabt,
00:19:45: wo ich mal eine Mail schreiben musste.
00:19:48: Ja, aber es ist relativ easy.
00:19:50: Zeugt von guter Qualität und guten Service.
00:19:53: Und man muss für sich natürlich herausfinden, was ein wichtig ist
00:19:56: und die passende Gesellschaft dann auch suchen.
00:19:58: Ja, ja klar. Der Vorteil in der Schweiz ist ja auch,
00:20:01: man kann halt auch die Gesellschaften jedes Jahr wechseln.
00:20:05: Also jetzt in der Grundversicherung, wenn man jetzt irgendwie unzufrieden ist
00:20:08: oder irgendwas günstigeres sieht, dann kann die Grundversicherung jedes Jahr wechseln.
00:20:13: Das ist auch sogar ein kleines Hobby der Schweizer, also nicht jetzt der Deutschen,
00:20:16: sondern der Schweizer, die wechseln tatsächlich sehr, sehr häufig, fast jährlich,
00:20:20: ihre Grundversicherung und gehen dann immer zum günstigsten Anbieter.
00:20:24: Mir wäre das persönlich jetzt ein bisschen zu viel Bürokratie,
00:20:27: aber man kann ja auch in Deutschland quasi von der AOK zur DHK zur Technik oder wo auch immer,
00:20:33: könnte man auch wechseln, aber das machen die Deutschen eher nicht.
00:20:36: Die Schweizer machen das. Was man natürlich nicht jährlich wechseln kann oder jährlich sollte,
00:20:41: das sind eben diese Zusatztarife in der Schweiz,
00:20:45: weil man kann auch diese Zusatztarife bei der XY-Gesellschaft haben in der Schweiz
00:20:50: und die Grundversicherung bei einer anderen.
00:20:52: Also auch das ist möglich.
00:20:54: Und wenn beispielsweise sich irgendwann Vorerkrankungen eingestellt haben,
00:20:58: dann lasse ich natürlich meine Zusatzversicherung immer dort, wo ich sie habe,
00:21:03: weil die kriege ich ja woanders nicht mehr.
00:21:05: Ich sehe schon, es sind ein paar Themen zu beachten, Herr Traub.
00:21:08: Ich würde sagen, aus meiner Perspektive haben wir viel gelernt, auch wenn du jetzt zuhörst.
00:21:13: Sie haben wunderbar erklärt, wo so die Unterschiede sind,
00:21:16: wo ich aber für mich auch einfach den Bedarf oder den Versicherungswunsch herausarbeiten kann
00:21:22: im Auswanderprozess und dann schaue, wo ich eine gute Versicherung bekomme.
00:21:28: Ich würde sagen, wenn dich als Hörerin das Thema interessiert,
00:21:32: ich verlinke in den Show Notes auf jeden Fall den Kontakt und die Website zum Herr Traub.
00:21:37: Du kannst dir dort wirklich einfach mal ein Angebot holen lassen,
00:21:40: wenn das Thema Auswanderung auf dem Tisch liegt, auch für die Zusatzversicherungen.
00:21:45: Herr Traub, berät dich auch, erwähne einfach, dass du vom Podcast Docs Go Swiss kommst,
00:21:49: dann freuen wir uns, dann wissen wir, du hast dir zugehört.
00:21:53: Nutze die Gelegenheit, dich frühzeitig zu informieren, gerade eben für die deutschen Zusatzversicherungen.
00:21:59: Und Herr Traub, ich sage vielen, vielen Dank für die Zeit und die Einführung
00:22:02: ja in die wesentlichen Grundzüge der Krankenversicherung.
00:22:06: Ich bedanke mich.
00:22:08: Ich sage dir danke fürs Zuhören, wie immer viel Gesundheit für dich und deine Familie,
00:22:12: dein Auswanderberater Martin Werner.
00:22:14: Ciao.
00:22:18: *Musik*
00:22:20: [Musik]
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