#30 Als Deutscher Rettungssanitäter in die Schweiz - mit Martin Klotz

Shownotes

"Laufen lernt man beim Gehen.", so mein heutiger Gast Martin Klotz. Er hat es gemacht. Als Rettungssanitäter aus Deutschland in die Schweiz -von einem Bodenseeufer ans ander. Einfach machen. Du erfährst wie er es gemacht hat und welche Chancen und Herausforderungen Martin Klotz in der präklinischen Versorgung der Schweiz Schweiz sieht.


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00:00:00: Eine neue Folge von DocsGoSwiss. Schön bist du dabei, hörst rein. Mein Name ist Martin Werner

00:00:14: und auch heute wieder. Geballtes Wissen zum Leben und Arbeiten in der Schweiz mit dem Schwerpunkt,

00:00:20: dem Gesundheitswesen. Letzte Folge habe ich euch ja schon mal mitgenommen in die Schweizer

00:00:26: Notfallmedizin und heute gehen wir nochmal aus einer anderen Perspektive in das Thema

00:00:31: Blaulicht und Rettungswesen, nämlich aus Sicht eines Rettungssanitäters. Martin Klotz ist in

00:00:38: die Schweiz ausgewandert aus Deutschland, im Schönsangall tätig und als diplomierter Rettungssanitäter

00:00:45: unterwegs und mit ihm spreche ich über seine Erfahrungen, fachlich, aber auch menschlich. Wir

00:00:53: haben uns kennengelernt über sein Firmprojekt "Medikom24" Telemedizinprojekt, aber das werden

00:01:00: wir an anderer Folge noch mal vorstellen. Ich grüße dich erstmal ganz herzlich im Podcast, Martin.

00:01:06: Hallo Martin, vielen lieben Dank, hier sein zu dürfen. Dann gehen wir doch mal in deine

00:01:11: geballte Erfahrung. Jetzt habe ich die Messlatte unheimlich hochgestetzt. Du bist aus Deutschland

00:01:18: in die Schweiz gegangen. Was war damals für dich die Motivation in die Schweiz zu gehen?

00:01:24: Das ist richtig. Ich bin 2011 in die schöne Schweiz übergesiedelt, komme ursprünglich vom

00:01:33: schönen Bodensee und bin dann während meiner Rettungsdienst-Pairie über Karlsruhe, Frankfurt am

00:01:40: Main, wo ich dann sehr schön festgestellt habe, dass der Bodensee die schönste Heimat ist, wo

00:01:45: man herkommen kann, wieder zurückgegangen. Damals war es relativ schwierig, Dellen im Raumbodensee

00:01:53: zu finden und dann habe ich mir gedacht, ich schaue mal über die Grenzen hinaus. Ich habe mich damals

00:01:57: in Zürich und in St. Gallen beworben, wobei Zürich sehr schnell mir eine Absage geschickt hatte.

00:02:05: Mit St. Gallen hat es dann letztendlich funktioniert, sodass ich am 1.5.2011 damals

00:02:11: kann Donutschwittern in St. Gallen mit dem Rettungsdienst eingestiegen. Heute unvorstellbar,

00:02:16: dass man im Rettungswesen keine Stelle findet, war noch eine andere Zeit. Aber du bist sozusagen

00:02:22: den Bodensee treu geblieben, nur auf der Schweizer Seite. Die große Herausforderung, die wir immer

00:02:27: wieder hören, im Rettungswesen ist die Anerkennung der ausländischen Fachabschlüsse. Was von der

00:02:33: Ausbildung bist du damals aus Deutschland gekommen? Hast du dich dann noch in der Schweiz weitergebildet?

00:02:40: Wie ist das bei dir gelaufen? Also damals war die Ausbildung noch nicht so fundiert, wie sie

00:02:46: heute ist. Ich habe damals meinen Rettungsassistenten gemacht. Der ging damals zwei Jahre, ein Jahr Schule

00:02:53: mit Praktikas und dann ein Jahr komplette Praktikas und zwar auf einer Lehrrettungswache. Danach

00:02:59: waren wir dann fertig ausgebildet. Heute ist das anders. Heute sind es wirklich drei Jahre zum

00:03:04: Notfallsanitäter und 2011, wo ich dann in die Schweiz gekommen bin, muss ich natürlich die

00:03:09: Anerkennung machen. Und das Anerkennungsverfahren schaut ja damals so aus, dass man zapp machen kann.

00:03:15: Man kann eine Zusatzausbildung machen, man kann die Schule besuchen oder man konnte dann auch nur die

00:03:20: Prüfung, die Anerkennungsprüfung ablegen. Das waren dazu mal ein gewisser Artveranzahl von

00:03:26: Freiburgspielen, die man dann bekommen hat. Und an und dessen wurde man dann bewertet. Ich habe damals

00:03:31: mich für den Weg der Schule entschieden, weil ich gedacht habe, Netzwerken und neue Menschen

00:03:37: kennenlernen ist immer nie verkehrt. Und der Weg ist letztendlich, war der teure? Ja, definitiv.

00:03:42: Er hat sehr viel Geld gekostet, aber es hat sich gelohnt. Man hat sehr, sehr viele nette Menschen

00:03:47: kennengelernt unter anderem, die ich vor ein paar Wochen dann auch wieder bei einer Vorbildung

00:03:51: wieder getroffen habe. Ja, du sagst teuer. Ausbildung ist in der Schweiz im Vergleich zu

00:03:56: Deutschland sehr viel teurer oder nur ein bisschen teurer? Wie ist so dein Eindruck?

00:04:01: Nun gut, letztendlich sind es ja Dienste dazu, wie man einfordert und man darf allen sich vergessen.

00:04:06: Unabhängig teuer oder nicht teuer ist, dass es die Möglichkeit gibt für Rettungssanitäter hier

00:04:13: in der Schweiz Fuß zu fassen. In anderen Ländern wie zum Beispiel Italien, Frankreich, USA oder

00:04:19: Belgien, da gibt es sowas nicht. Da macht man die komplette Ausbildung. Das heißt, dort hat man

00:04:23: nicht die Möglichkeit mit seinem Vorstudium oder mit seinem Vordiplom hier Fuß zu fassen. Von daher,

00:04:29: ja, ich habe es gern getragen im Vergleich direkt, kann ich jetzt nicht sagen.

00:04:33: Es ist einfach notwendig, wenn man in die Schweiz möchte. Punkt, genau. Der Herr Dokt aus der

00:04:39: letzten Folge, du kennst ihn nicht, aber ich möchte es nochmal in Erinnerung rufen. Er ist

00:04:43: Leitender Oberarzt der Notfallmedizin in der Schweiz gewesen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme

00:04:48: ist er schon zurück nach Deutschland oder wieder mal nach Deutschland und er sagte, wenn ich als

00:04:53: Leitender Notarzt in Deutschland unterwegs bin, was er auch noch gemacht hat, dann war es für ihn

00:04:59: eine riesige Umstellung. In dem Moment, wo er kam, haben alle die Hände vom Patienten genommen und

00:05:05: haben gesagt, ja, jetzt ist ja der Arzt da. Er ist aber in der Schweiz ausgebildet worden und er

00:05:11: sagt, es war ein Riesending in der Schweiz. Da war es genau anders drum. Also der Arzt wurde

00:05:16: gerufen, aber die Rettungssanitäter haben das Ding schon in den meisten Fällen geschaukelt. Wie ist

00:05:22: es denn aus deiner Sicht? Ist überhaupt der Mediziner überall in der Schweiz dabei? Wie ist das

00:05:28: Blaulicht in dem Bereich in der Schweiz überhaupt organisiert? Das ist eine sehr interessante

00:05:33: Frage. Wir können hier Deutschland und die Schweiz nicht direkt vergleichen. Wir haben hier in der

00:05:38: Schweiz sehr hoch ausgebildet, sehr professionell ausgebildete Rettungssanitäter auf den Rettungswägen,

00:05:43: die sehr, sehr viel Kompetenzen haben, die auch sehr, sehr viel Einsätze selber abarbeiten,

00:05:51: sage ich mal. Es gibt gewisse Sachen natürlich dort, wo medizinische Kompetenz gefragt ist, wo du

00:05:56: den Arzt brauchst. Da musst du ihn auch nachholen. Letztendlich ist der Rettungssanitäter aber

00:06:02: hier in der Schweiz so ausgebildet, dass er das Ruder nicht aus der Hand gibt. Der Rettungssanitäter

00:06:06: auf dem Rettungswagen, der behält den Lied, erzieht sich dann in Notarzt nach für fachliche

00:06:10: Kompetenz, für medizinische Kompetenz und es ist dann mehr eine unterstützende Art und Weise,

00:06:15: um das Ganze noch professionell abzuwickeln. In Deutschland ist das so, dass du, ich habe das

00:06:22: selber schon erlebt, natürlich auch gewisse Kompetenzen hast, aber nicht so große und nicht

00:06:26: vergleichbar wie in der Schweiz, sodass wenn der Notarzt gekommen ist, der hat dann letztendlich

00:06:31: dann alles gemacht. Du hast bestenfalls noch Medikamente aufgezogen, aber wenn der Notarzt

00:06:35: in Deutschland da war, ja, dann warst du noch nicht weg vom Patient. Und in der Schweiz ist das

00:06:38: genau das Gegenteil. Als Rettungssanitäter bleibst du die ganze Zeit am Patient, begleitest

00:06:43: den Patienten vom Ereignisort über Rettungswagen, über Schockraum in die Kliniken und übergibst

00:06:49: den Patienten auch da mithilfe des Notarztes. War das dann für dich oder andere Kollegen,

00:06:54: die du vielleicht kennst aus dem Ausland? Also eine Umstellung ist ja sowohl für den Mediziner,

00:07:00: der dann der Notarzt ist, als auch für den Rettungssanitäter vielleicht erst mal eine

00:07:04: kleiner Kultur-Schock. Wie hast du es erlebt? Wie haben es andere erlebt? Es war definitiv

00:07:10: ein kultur-Schock und ich kann mich noch erinnern, allein schon die Tatsache, dass ich hier als

00:07:15: Rettungssanitäter auch Analgesie, also Schmerzmittel ergeben darf, war eine ganz, ganz große Hürde

00:07:20: am Anfang. Ich habe mich sehr, sehr lange nicht getraut, dieses zu machen, bis dann mein

00:07:24: damaliger, deklimierter Rettungssanitäter da wirklich begleitet hat. Ich habe gesagt, jetzt

00:07:27: gibt doch endlich mal. Und das war es schon eine Hürde, weil du bist wirklich in den Strukturen

00:07:31: drin, du bist gewohnt in der Patient zum Waldquartten Herzinfarkt und weißt du, okay, wir brauchen

00:07:36: eine Notarzt, du weißt, wer es für Medikamente, aber das machst du nicht. Du warst mit so

00:07:41: einer Notarzt, komm den Deutschland, dann komm der, du übergibst den Patienten und

00:07:44: du übergibst ihn wirklich. Du nimmst dann keine Hand mehr an den Patienten an und hier

00:07:49: ist es natürlich komplett anders, weil die ganze Verantwortung, das ganze Lied, das ganze

00:07:52: das bleibt bei dir und das ist natürlich auch das Schöne, weil du schon antherapierst.

00:07:55: Das heißt, der Patient hat schon eine gewisse therapeutische Breite bekommen, bevor er

00:08:01: unter Umständen vom Arzt noch mehr professionelle therapeutische Breite bekommt und da muss ich

00:08:06: sagen, da sind wir schon hier auf einem sehr, sehr hohen Standard, was es heißt.

00:08:10: Menschen fähiglinisch zu versorgen.

00:08:12: Findest du das unabhängig von deiner Ausbildung gesundheitspolitisch auch ein Weg, wo man in

00:08:18: Deutschland drüber nachdenken muss?

00:08:20: Wir reden über Fachkräftemangel.

00:08:22: Offenbar können ja der Schweiz ausgebildete Rettungssanitäter viele Tätigkeiten entlastend

00:08:29: ausüben.

00:08:30: Wäre das auch was, wo andere Länder sich ein Scheibchen abschneiden könnten oder ist

00:08:36: es einfach sehr speziell, wie das jedes Land so handhabt?

00:08:39: Ich denke, man darf nicht vergessen, dass mit dem Beruf des Rettungssanitäters auch sehr

00:08:44: sehr viel Verantwortung anhebe.

00:08:46: Diese Verantwortung muss man wirklich stemmen können.

00:08:49: Das ist auch das Schöne an dem ganzen Beruf und warum ich diesen Buch aufmache oder warum

00:08:54: du Videos gesagt hast, mich in die Selbstständigkeit drängt oder auch ins Unternehmertum, weil

00:09:00: ich liebe die Verantwortung.

00:09:01: Die Verantwortung ist für mich sehr, was sehr schön ist.

00:09:03: Das ist für mich eine richtige Leidenschaft.

00:09:05: Diese Verantwortung muss man tragen und wenn man gewählt ist, diese Verantwortung zu tragen,

00:09:10: ja, dann bin ich ein Freund davon, dass man diesen Personen auch die Verantwortung gibt.

00:09:14: Diese sinnvolle, einsetzende Verantwortung heißt auch irgendwann auch mal eine gewisse

00:09:18: Art Macht über den Patienten.

00:09:19: Aber wenn man nicht gewählt ist oder auch nicht möglich ist, ist einem nicht ermöglicht,

00:09:23: diese Verantwortung zu tragen, aufgrund von Meinz oder Persönlichem, dann würde ich sagen,

00:09:30: das ist der falsche Ansatz.

00:09:31: Man sollte lieber ein System fahren, wo man sicher ist, dass weniger Fehlerquellen passieren.

00:09:37: Denn es ist schon eine ordentliche Verantwortung, wenn man anfängt mit Medikamenten spielen

00:09:41: oder letztendlich bös, wie gesagt, was drin ist, ist drin.

00:09:44: Ich kriege das Morphine, das Fentanyl, das Ketamin, das Nakan nicht mehr aus dem Körper

00:09:50: raus, sondern das ist drin.

00:09:51: Ich muss schon wissen, was ich tue.

00:09:53: In meiner Vergangenheit muss ich sagen, habe ich leider auch in Deutschland rettungsorientierte

00:09:57: erlebt.

00:09:58: Ganz bös, wie gesagt, dem würde ich auch keine Verantwortung geben und auch keine Medikamentenfreigabe.

00:10:03: Das ist einfach so.

00:10:04: Also es wäre von meiner Seite zu kurz gedacht, das System einfach nach Deutschland zu übernehmen,

00:10:10: weil du brauchst ja trotzdem dann extremfähige Rettungssanitäter.

00:10:14: Und die musst du ja, so wie du sagst, dann auch erst mal finden.

00:10:17: Zu viel Verantwortung wäre dann vielleicht auch für den einen oder anderen eine Abschränkung

00:10:22: dem Beruf eben nicht auszuüben.

00:10:23: Also so weiß man immer noch, es ist der Arzt da und das sind meine Grenzen.

00:10:28: Und das ist meine Verantwortung.

00:10:29: Das ist auch so.

00:10:30: Ich habe auch viele Rettungssanitäter in der Vergangenheit erlebt, die in seinem Gewussthaben,

00:10:34: was der Patient jetzt hat.

00:10:35: Und haben sie gesagt, nö, das ist nicht meine Kompetenz.

00:10:37: Ich wohn mir in den Notarzt und das ist gut.

00:10:39: So nach dem Motto, dann wenn ich nichts mache, mache ich nichts falsch.

00:10:42: Das ist nicht meine Ansicht.

00:10:43: Und dafür ausgebildet, die Menschen erwarten das für mich, wenn ich auf Platz komme, dass

00:10:48: ich durch Stütze, medizinisch, wie auch psychologisch, wie die ganze Umfeld dann auch im Griff

00:10:54: bekomme, um dort natürlich auch zu helfen.

00:10:56: Und das ist auch das Schöne in der ganzen Geschichte, dass natürlich der Beruf des Rettungssanitäters

00:11:00: nicht nur sie aus Blaulicht fahren beschränkt, sondern da gibt es ja sehr, sehr viel mehr

00:11:04: dazu.

00:11:05: Wenn man so die Nachrichten aus Deutschland hört, wir sind beide ursprünglich daher,

00:11:09: deswegen beziehen wir uns mal darauf.

00:11:11: Es ist ja schon manchmal für mich erschreckend, wenn ich höre, welcher Umgang mit dem Blaulichtberufen

00:11:18: herrscht gegenüber Polizei, aber auch Rettungswesen, Feuerwehr etc.

00:11:24: Kannst du mir nochmal einen Einblick so mitgeben aus deinem Wissen in der Schweiz, wie

00:11:30: so die Zusammenarbeit mit den, ich sag es mal, überspitzt Patienten, wenn sie ansprechbar

00:11:35: sind, aber auch den Angehörigen der Bevölkerung ist, wenn ihr unterwegs seid, so die Wertschätzung

00:11:45: gegenüber den Helfenden, in dem Fall aus dem Gesundheitswesen.

00:11:50: Siehst du da Unterschiede, wie empfindest du das so vom Alltag, vom Praxistalltag bei

00:11:56: dir?

00:11:57: Es kommt darauf an, wo man fährt.

00:11:59: Ich habe ja, bin ja eigentlich, kann ich von mir behaupten, dass ich von der Großstadt,

00:12:04: Mittelstadt, Kleinstadt, Dorf, Land bis jetzt in der Alpinebergregion schon überall meine

00:12:10: Rettungsdienstfinger im Spiel hatte.

00:12:12: Es kommt darauf an, wie man sich auch gegenüber der Bevölkerung verhält.

00:12:17: Ich habe in meiner Vergangenheit immer sehr viel Wertschätzung bekommen.

00:12:21: Ich habe immer auch sehr viel Dankbarkeit bekommen, aber auch habe ich, was ich auch

00:12:26: bekommen habe, das ist natürlich auch eine Achersion und das ist so.

00:12:29: Wir haben natürlich auch Menschen mit Menschen zu tun, die uns nicht sehr gern haben.

00:12:32: Wir haben natürlich auch mit Menschen zu tun oder wir bekommen, sag ich mal, Rückmeldung

00:12:37: von Angehörigen, wo der Oper, die oma verstorben ist, dass man hier ein scheiß Job gemacht

00:12:41: haben und man muss immer schauen, woher kommt diese Misskunst oder woher kommt die ganze

00:12:46: Aggression und ich denke, im Grunde, wenn man versteht oder wenn man den Einblick hat,

00:12:52: der Rettungsdienst macht und was für eine Aufgabe er hat, es ist teilweise verständlich

00:12:58: auch, dass wir nicht immer die Sonnenseite bei uns haben, sondern auch ab und zu mal Regen

00:13:03: und Schatten mitbringen und es ist natürlich verständlich, wenn dann seitens Angehörige

00:13:06: oder seitens anderer Menschen einem, sag ich mal, Misskunst kommt, das ist so, was ich

00:13:13: natürlich nicht mag und was ich sehr, sehr verwerflich finde, ist, wenn es hier zu aggressiven

00:13:19: Erhandlungen kommt mit irgendwelchen Waffen, mit irgendwelchen Werkzeugen, um der Besatzung

00:13:25: dem Reduznetäter oder auch dem Ganzen zu schaden.

00:13:29: Im Arbeitsalltag, kannst du da nochmal einen Einblick geben, ist das eine größere Arbeitstichte,

00:13:37: hast du noch einen Bezug zu Deutschland, was muss man so erwarten, wenn man in die Schweiz

00:13:43: kommt als Rettungssanitäter, was so die Arbeitsbedingungen umfasst?

00:13:47: Also ich bin damals, bevor ich nach St. Gallen gekommen bin, von Frankfurt am Main gekommen.

00:13:52: Frankfurt am Main hieß 12 Stunden Schicht und 18 Einsätze.

00:13:57: Das war natürlich sehr, sehr fordernd.

00:13:58: In der Anfangszeit, in meiner Anfangszeit hier in St. Gallen war das natürlich hier,

00:14:02: ja, das Schlagaffenland, das Land, wo Honig und Milch fließt.

00:14:06: Wir waren nur auf die Rettung konzentriert.

00:14:10: Es kam erst später dazu, dass man auch Sekundärbereich abgedeckt hat.

00:14:15: Heute muss ich sagen, möchte ich nicht mehr in einer Großstadt arbeiten, wie St. Gallen,

00:14:21: Zürich, Bernd-Gutzehren, Basel, weil dieses Einsatzaufkommt auch massiv zugenommen.

00:14:26: Das ist auch kulturell bedingt.

00:14:28: Das ist einfach so.

00:14:29: Handelt das?

00:14:30: Ich habe diesen Schritt schon gehabt aufgrund Frankfurt.

00:14:33: Kann ich diese kulturelle Ungleichheit schon und das ist jetzt dann auch langsam in die

00:14:38: Schweiz gekommen, sodass der Rettungssanitäter doch von den 12 Stunden, die er Dienst hat,

00:14:45: nicht mehr, so wie früher, mit zwei, drei Einsätzen nach Hause geht, sondern schon

00:14:48: so eine 6 bis 7, wenn er pechert am Wochenende auch so bei 10 Einsätze wird.

00:14:52: Wenn jetzt ein junger Kollege, eine junge Kollegin zuhört, hättest du noch einen

00:14:56: zwei Tipps, wo du sagst, wenn dich die Schweiz interessiert, mach unbedingt das oder lass

00:15:02: unbedingt das, damit das für dich einen guten Start gibt.

00:15:05: Ein guter Start in der Schweiz ist es, da gibt es eigentlich gar kein Kuchenrätsel, sag ich

00:15:12: mal, wo man jetzt drei Eier, fünf Mehl nimmt, sondern ich gehöre zu dem Person einfach machen,

00:15:19: machen, herkommen, versuchen, sich nicht unterkriegen lassen, dann durch Hinfeln und Aufstehen

00:15:24: werden wir es gehen und im Klar ist es Hürdenreich.

00:15:27: Man darf auch nicht vergessen, dass wir hier die Ausländer sind, man darf auch nicht vergessen,

00:15:31: dass es ein kulturell anderes Land ist wie in Deutschland, das habe ich auch gemerkt,

00:15:34: das durfte ich auch merken, das habe ich auch sehr viel gelernt, aber ich denke auch,

00:15:39: wenn man bereit ist, sich zu öffnen, dann wird man aber auch mit offenen Armen empfangen.

00:15:43: Insofern es gibt wie gesagt kein Pauscharezept machen, sich die unterkriegen lassen und

00:15:48: Spaß und Freude am Job haben, das sind wir gut.

00:15:52: Perfekt.

00:15:53: Du Martin, dann mach mal einen Strich unter dein Leben als Rettungssanitäter.

00:15:57: Ich sage dir vielen, vielen Dank, dass du uns da mitgenommen hast.

00:16:00: Merci dafür Martin.

00:16:01: Danke dir.

00:16:02: Ich danke dir fürs Zuhören.

00:16:04: Wie immer meine Empfehlung, abonniere den Podcast, empfehle ihn, bewerte ihn, bleib gesund,

00:16:10: dein Martin Werner und bis bald.

00:16:12: [Musik]

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