#20 Schweizer Bildungssystem - mit Balz Müller

Shownotes

Eltern aufgepasst. Der erfahrene Pädagoge Balz Müller erläutert das Schweizer Bildungssystem: vom Kindergarten bis zur Universität. Und zeigt dir auf, was bei einem Zuzug aus dem Ausland zu beachten ist.

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Kommentare (5)

Danke Brit

Ich möchte mich für das Teilen deiner eigenen Erfahrung herzlich bedanken, Brit. Melde dich gerne bei mir. Mein Podcast freut sich auf deine ganze Geschichte.

Brit

Als wir vor drei Jahren mit unseren beiden Kindern aus Deutschland in die Stadt Zürich gezogen sind, hatten wir viele Fragen im Gepäck – und, ehrlich gesagt, auch ein bisschen Bauchweh. Alles war neu. Die Sprache ähnlich, aber doch anders. Der Alltag unbekannt. Und natürlich fragten wir uns: Wie wird das für die Kinder? Werden sie Anschluss finden? Kommen sie mit dem Schulsystem zurecht? Heute kann ich sagen: Es war eine der besten Entscheidungen, die wir als Familie getroffen haben. Unser Grosser ist jetzt in der 5. Klasse, unsere Kleine im Kindergarten – und beide gehen jeden Morgen mit Freude los. Und das sage ich nicht einfach so. Was mich von Anfang an beeindruckt hat, ist die Struktur hier: klar, ruhig, gut organisiert. Es gibt in Zürich zwar Unterschiede je nach Schulkreis, aber grundsätzlich wird Bildung ernst genommen – nicht nur als Pflicht, sondern als Verantwortung. Die Lehrer:innen, die wir kennengelernt haben, sind engagiert, aufmerksam und stehen im echten Austausch mit den Eltern. Wir wurden nicht als "die Neuen aus Deutschland" abgestempelt, sondern herzlich aufgenommen – auch wenn es manchmal etwas gedauert hat, sich im Dialekt zurechtzufinden. Besonders im Kindergarten habe ich gemerkt, wie viel Wert auf soziales Lernen gelegt wird. Die Kinder dürfen Kind sein, aber sie lernen auch früh, Verantwortung zu übernehmen – für sich und die Gruppe. Es wird nicht so sehr gepaukt wie in Deutschland, aber es steckt viel durchdachtes Konzept dahinter. In der Schule dann: weniger Stofffülle, dafür mehr Tiefe. Weniger Notenstress, aber mehr Selbständigkeit. Klar, es gibt auch hier Hausaufgaben, Leistungsdruck, manchmal auch kleine Krisen. Aber das System wirkt durchlässiger, individueller – und vor allem: menschlicher. Was mir als Mutter besonders gefällt, ist das Vertrauen, das hier zwischen Schule und Elternhaus herrscht. Man wird ernst genommen, einbezogen. Es ist ein Miteinander – nicht ein Gegeneinander, wie ich es in Deutschland leider öfter erlebt habe. Und ja – nicht alles ist perfekt. Die Organisation rund um Betreuung oder Ferienpläne fordert manchmal einiges an Logistik. Auch der Sprung ins Schweizer System braucht ein bisschen Geduld und Offenheit. Aber: Unsere Kinder blühen auf. Sie fühlen sich sicher, gesehen – und ich spüre, dass sie hier nicht nur Wissen lernen, sondern auch, wie man im Leben steht. Für uns ist Zürich längst nicht mehr nur eine Stadt – es ist ein Zuhause geworden. Und das verdanken wir nicht zuletzt auch der Schule.

Eltern

Wir sind Arztfamilie und mit Kindern (damals 2 und 4) in die Schweiz ausgewandert. Schulsystem ist eine KATASTROPHE. Eltern können die Schule leider nicht frei aussuchen. Man wird zugewiesen. Rekurse werden so gut wie nie stattgegeben. Nachdem unser Kind in eine Einrichtung mit gravierenden Gewaltproblemen zugeteilt wurde, waren wir gezwungen auf eine Privatschule (2T CHF pro Monat und Kind) auszuweichen. An den staatlichen Schulen gelten Schulzeiten 8- 11:40 und 13:30-15:10. Dazwischen kein Mittagstisch. Also man darf selber schauen, wo man die Kids zwischenzeitlich unterbringen kann.

Martin Werner

Freue mich sehr über Ihre Rückmeldung. Um Hilfestellungen zu geben ist der Podcast da. In den nächsten Folgen werden auch Ärztinnen zu Gast sein, welche über Ihre Rolle als Mütter/ Auswandern sprechen. Was genau würde Sie noch interessieren? Dann schaue ich nach passenden Gästen. Oder lassen Sie uns persönlich auf Ihre Situation schauen.

FN

Vielen Dank für die sehr hilfreiche Folge! Es wäre super wenn Ihr mehr über Auswandern mit Kindern (in meinem Fall 7,5 und 4,5 J) berichten würdet! Vielen Dank im Voraus!

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